Schnäppchen gibt es immer wieder – man muss nur richtig suchen und darf sich nicht zu voreiligen Impulskäufen verleiten lassen.

Foto: EPA/JEON HEON-KYUN

Weder der Krieg noch die Pandemie wollen ein Ende finden, doch ein Thema dominiert derzeit die Sorgen der Österreicherinnen und Österreicher: die Inflation, die sie beim täglichen Einkauf im Supermarkt ebenso wie bei der Abbuchung ihrer monatlichen Fixkosten spüren. In extremen Fällen besteht gar die Gefahr von Delogierung, wenn das schon zuvor knappe monatliche Einkommen nicht mehr für die Bezahlung der monatlichen Miete reicht – gemein ist jedenfalls aber allen Menschen, dass pro Monat weniger Geld für Sonderanschaffungen zur Verfügung steht.

Das betrifft unter anderem die Anschaffung neuer technischer Geräte, sei es ein neuer Laptop oder ein moderneres Handy. Gleichzeitig kann bei den laufenden Kosten an verschiedenen Schrauben gedreht werden, etwa an Tarifen oder an dem Lebenssaft eines jeden elektronischen Geräts, dem Strom. Hier haben sich in den vergangenen Jahren verschiedene Plattformen und Services etabliert, die beim Sparen helfen. DER STANDARD stellt die besten Anbieter dieser Art vor.

Ein genereller Tipp dazu vorab noch, bevor wir in medias res gehen: Bei all diesen Plattformen ist es ratsam, Cookies abzulehnen. So wird die Gefahr des Trackings zumindest minimiert – und somit das Risiko eingedämmt, in den kommenden Wochen von Werbebannern zu einem Waffeleisen verfolgt zu werden, das man längst gekauft hat.

Die Klassiker: Geizhals und Idealo

Generell ist es ratsam, sich nicht immer auf die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers zu verlassen, oft liegt der reale Mindestpreis deutlich darunter. Um diesen zu finden, bieten sich diverse Plattformen an. So finden sich mit "Google Shopping" bereits zahlreiche Angebote eines Produkts in den Google-Suchergebnissen, deren Preise man gleich vergleichen kann.

Wer aber tiefer graben will, der sollte den Weg zu etablierten Preisvergleichen wie dem österreichischen geizhals.at oder dem aus Deutschland stammenden Idealo einschlagen. Letzterer hat den Vorteil, dass sich dort diverse Produkte finden, die in Österreich (noch) nicht erhältlich sind – wie etwa diverse Produkte der Google-Marke Pixel. Außerdem können in den Suchfunktionen dieser Websites diverse Filter gesetzt werden, um das passende Produkt nach den jeweiligen Präferenzen auszuwählen.

Schnäppchen-Alerts mit Preisjäger

Allerdings sind die auf Idealo und Geizhals gelisteten Preise längst nicht das Ende der Fahnenstange – denn oft rentiert es sich, bei zeitlich limitierten Schnäppchen zuzuschlagen. Hierfür gibt es Websites wie mydealz.de und preisjaeger.at, auf welchen die Community diverse Schnäppchenfunde teilt. Die Plattformen erleben vor allem bei Schnäppchenschlachten wie dem Black Friday oder dem Cyber Monday einen regelrechten Ansturm. Doch Vorsicht: Nicht jedes vermeintliche Schnäppchen ist wirklich eines – es empfiehlt sich in jedem Fall ein Gegencheck mit Geizhals, Idealo oder der Website des Herstellers.

Auch ist davon abzuraten, gedankenlos auf diesen Plattformen zu surfen und sich zum Kauf von Produkten verleiten zu lassen, die man eigentlich gar nicht kaufen wollte. Vielmehr sollte man evaluieren, welches Produkt man wirklich neu braucht – und sich dafür einen Preisalert einstellen, der den Nutzer informiert, wenn dieses vergünstigt angeboten wird.

Kleiner Bonustipp an dieser Stelle: Auch für die begehrten Nextgen-Konsolen Playstation 5 und Xbox Series X lassen sich derartige Alerts einstellen. So erfährt man recht rasch, wann sie bei welchem Fachhändler wieder verfügbar sind.

Gebraucht kaufen: Von Willhaben bis Refurbed

Doch warum muss es überhaupt immer ein neues Produkt sein? Die Existenz von Willhaben oder dem internationalen Pendant Ebay muss man hierzulande wohl niemandem mehr erklären. Allerdings gilt hier, dass besonders auf die Seriosität der Verkäufer und den Zustand der Produkte geachtet werden sollte – denn bei Privatverkäufen darf die Gewährleistung ausgeschlossen werden, es gilt also höchstens – falls die Originalrechnung vorhanden ist – noch die Herstellergarantie.

Eine Alternative beim Kauf gebrauchter Produkte ist der Weg zu refurbed.at: Hier werden gebrauchte Produkte restauriert, sodass sie wie neue aussehen und funktionieren sollen – bei bis zu 40 Prozent niedrigeren Preisen und mindestens zwölf Monaten Garantie, wie der Anbieter wirbt. Angenehmer Nebeneffekt: Auch die Menge an Elektroschrott wird dadurch reduziert.

Günstige Tarife finden ...

Wer hingegen nicht bei einem einmaligen Kauf, sondern bei den monatlichen Fixkosten sparen möchte, ist bei entsprechenden Tarifvergleichsportalen gut aufgehoben. Der Klassiker für Internet-, Handy- und TV-Tarife ist dabei tarife.at, welches seit vergangenem Jahr zu geizhals.at gehört. Hier können die gewünschten Modalitäten eingestellt und anschließend der günstigste Tarif ausgewählt werden. Bei Verträgen mit Bindung ist zu beachten, wann es ein etwaiges Sonderkündigungsrecht gibt – etwa wenn der Anbieter die Tarife erhöht.

Als Alternative für die Suche nach einem besseren Handytarif bietet sich durchblicker.at an, wo es eine ähnliche Such- und Filterfunktion gibt. Hier finden sich auch Möglichkeiten zur Suche nach günstigeren Anbietern bei anderen Lebensbereichen – neben diversen Versicherungen auch Strom, die besagte Lebensenergie eines jeden elektronischen Geräts.

... oder regelmäßig wechseln lassen

Oder aber man spart sich die eigenhändige Suche nach günstigeren Stromtarifen mit dem damit verbundenen Krampf rund um Bindungen und neue Verträge – und lagert diese Aufgabe einfach an andere aus. Hier gilt das von Eveline Steinberger-Kern gegründete Energy Hero als Musterbeispiel.

Bei Energy Hero zahlen Kunden eine jährliche Gebühr – aktuell 36 Euro bei einem und 54 Euro bei zwei Zählern –, im Gegenzug beobachtet der Anbieter und wechselt für den Kunden jedes Mal nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit – also in der Regel jährlich – zum günstigsten Energieanbieter. Für Familien wird auf der Website ein Einsparungspotenzial im hohen dreistelligen Bereich genannt, wenn man neben dem Strom- auch den Gasanbieter wechseln lässt.

Dieses Modell des 2018 gegründeten Unternehmens im Vergleich zu den etablierten Anbietern zeigt, dass es im Bereich des privaten Geldsparens noch viel Potenzial gibt – und es ist anzunehmen, dass in der aktuellen Situation noch viele weitere Ideen entstehen, die es sich zu beobachten lohnt. (Stefan Mey, 9.6.2022)