Ewald Tatar wollte nicht absagen.

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Der Start in das diesjährige Nova Rock stand unter keinem guten Wetterstern: Das Publikum musste wegen des verspäteten Beginns auf einige Bands verzichten, weil der komplett durchweichte Untergrund erst wieder festivaltauglich gemacht wurde. Die Mehrkosten für Material und Personal gehen für die Veranstalter "in die Millionen", sagte Intendant Ewald Tatar.

Er zeigte Verständnis für den Unmut angesichts der Staus bei der Zufahrt, weil einige Parkflächen nicht befahrbar waren, betonte aber auch: "Acht von zehn Festivals hätten abgesagt." Ihm habe "ein Bauer gesagt, dass es von November bis jetzt weniger geregnet hat als in den letzten drei Tagen". Die Folge: Flächen zum Parken, aber auch vor den Bühnen verwandelten sich in tiefen Matsch.

Da war Unmut

Bei der Anreise staute es sich daher zum Teil stundenlang. Tatar meint, es "war uns wichtig, dass wir das Festival nach den zwei Pandemiejahren spielen. Wir mussten ein paar Bands absagen, um das Gelände auf Vordermann zu bringen. Es steckt eine enorme Logistik dahinter, es will jeder sein Bier haben und sein Essen kaufen, aber du musst die Waren zu den Ständen bringen – und das Gelände war nicht zu befahren. Ich kann nur meinen Hut ziehen vor jenen, die das Festival noch ermöglicht haben."

Roadie stürzte von der Bühne

Einer von ihnen, ein Bühnenarbeiter, hat sich beim in der Nacht auf Freitag bei einem Arbeitsunfall schwer verletzt. Der Mann stürzte nach dem Konzert von Muse von der Bühne und wurde gegen 2 Uhr mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus Eisenstadt geflogen, teilte das Rote Kreuz auf APA-Anfrage mit. Die Polizei wiederum berichtete von Einbrüchen in Zelte der Crew und Security.

Laut Polizeisprecher wurde eine noch unbekannte Zahl an Zelten der Mitarbeiter aufgebrochen. Ermittelt werde auch noch das dabei erbeutete Diebesgut. Ruhig hingegen war am Freitag die Verkehrslage rund um das Festivalgelände. Zumindest hörten am Vormittag auch die starken Regenfälle auf.

Für die Sanitäter war es eine relativ ruhige Nacht mit verhältnismäßig wenig Einsätzen, wie es vom Roten Kreuz hieß. Bis Freitagvormittag mussten seit Festivalbeginn insgesamt 358 Personen versorgt werden. 28 Besucher wurden von der Rettung abtransportiert. Aufgrund des Regenwetters behandelten die Helfer vor allem Verstauchungen, Schürfwunden oder auch Insektenstiche. (APA, 10.6.2022)