Castel del Monte ist heute noch so geheimnisvoll wie vor hunderten Jahren.

Foto: Franco Cappellari

Locorotondo, der "runde Ort", begeistert seine Besucher mit seiner tatsächlich kreisrunden Altstadt und seinen strahlend weißen Häusern.

Foto: Daniel Clarke

In Alberobello, einem der bekanntesten Borghi, stehen die kleinen Steinhäusern, wie weiße Zwergenmützen aufgefädelt.

Foto: Fabio Ingegno

Apulien, das mit seiner Halbinsel Salento den Absatz des italienischen Stiefels bildet, ist eine Schatztruhe voller Wunder im Südosten Italiens:
Die Hauptstadt Bari, die quirlige Hafen- und Universitätsstadt sprudelt vor Leben. Lecce mit seiner barocken Architektur gilt für viele als "Florenz des Südens". Und das 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte Castel del Monte mitten in den Hügeln des Nationalparks Alta Murgia, ist heute noch so geheimnisvoll wie vor hunderten Jahren.
Aber ganz für sich hütet Apulien einen weiteren uralten Schatz, der darauf wartet, vom Tourismus entdeckt zu werden — und der gerade jetzt, in einer Zeit, in der viele Urlaub abseits ausgetretener Pfade suchen, so attraktiv und zauberhaft ist wie nie: Die Borghi.

Borghi: Die Essenz Apuliens

Die Borghi, das sind die mittelalterlichen, ursprünglichen Dörfer an den Küsten und im Hinterland Apuliens. Fernab vom Trubel kann man hier noch das authentische Italien erleben: Der Zauber dieser historischen Dörfer, die Ruhe, die die Landschaft vermittelt und die Traditionen der apulischen Küche laden zu einer entspannten Entdeckungsreise ein. "Slow living" nennt es keiner hier, es ist einfach "la vita", das Leben. Aber jeder weiß, was damit gemeint ist: Dem Erleben Zeit zu geben und dem Genuss Raum.

Paradies für Radfreunde

Die Borghi sind somit das perfekte Reiseziel für alle, die sich als Entdecker fühlen, wenig befahrene Routen lieben und verantwortungsvoll und nachhaltig reisen möchten. Zum Beispiel mit dem Rad:
Im Schatten tausendjähriger Eichen, monumentalen Olivenbäumen und dichter mediterraner Macchia offenbart sich dank eines weit verzweigten Radwegenetzes ein wunderbares und unerwartetes Apulien. Etwa im Nationalpark Alta Murgia, auf dem Weg zum schon eingangs erwähnten Castel del Monte, durch die herrlichen Dörfer Minervino Murge, Spinazzola und Poggiorsini oder entlang der "Route Dal mare alla campagna", einer Fahrradroute, die in Bari beginnt und durch grüne Landstraßen zwischen bebauten Feldern und blühenden Mandelbäumen zu den Grotten von Castellana und bis ins Valle d‘Itria führt.

Apulien ist das perfekte Reiseziel für alle, die nachhaltig reisen und ihr Urlaubsland mit dem Rad entdecken möchten.
Foto: Giovanni Albore

Valle d‘Itria: Willkommen im Tal der Trulli

Dort warten einige der bekanntesten Borghi auf Besucher: etwa Locorotondo, der "runde Ort" mit seiner tatsächlich kreisrunden Altstadt, der mit seinen strahlend weißen Häusern weit sichtbar auf einem Hügel trohnt. Oder Cisternino nur einen Steinwurf entfernt, mit seiner historischen Altstadt, mit weißen Häusern, steilen Außentreppen, schmalen Gässchen, Bögen und Brücken und kleinen Innenhöfen.
Aber eines der bekanntesten Borghi ist wohl Alberobello, in dem die Trulli, die kleinen Steinhäusern, wie weiße Zwergenmützen aufgefädelt stehen. Sicher, die Trulli gibt es auch anderswo im Valle d‘Itria. Aber nirgendwo so viele wie hier. Und nirgendwo sonst auf der Welt.

Im Abendlicht verzaubert die Altstadt von Ostuni mit ihrem besonderen Charme.
Foto: Carlos Solito

Tipp: Einige dieser Trulli sind inzwischen zu Hotels umgebaut und können für die Nacht gemietet werden. Für ein durch und durch authentisches Apulienerlebnis rund um die Uhr und süße Träume nach einem erlebnisreichen Tag voller traumhafter Erlebnisse.
Buona notte!