Auf dem Foto patroullieren Anhänger der Taliban. Seit 2021 ist das Taliban-Regime in Afghanistan an der Macht.

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Die Grafik aus dem Herbst 2021 verortet das Panjshir-Tal im Norden Afghanistans, in dem seit Langem Widerstand gegen das Taliban-Regime geleistet wird.

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Kabul – Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat den in Afghanistan herrschenden Taliban Verbrechen an Zivilistinnen und Zivilisten vorgeworfen. Sicherheitskräfte der Taliban hätten Bewohnerinnen und Bewohner der Provinz Panjshir unrechtmäßig festgenommen und gefoltert, teilte HRW am Freitag mit.

Seit Monaten sind die militant-islamistischen Taliban in dem als Widerstandsort bekannten Tal in Kämpfe mit Rebellinnen und Rebellen der Nationalen Widerstandsfront (NRF) verwickelt. "Talibankräfte in der Provinz Panjshir haben als Reaktion auf die Kämpfe gegen die oppositionelle Nationale Widerstandsfront schnell Prügel gegen Zivilisten angewandt", sagte Patricia Gossman, stellvertretende Asien-Direktorin bei HRW. "Das langjährige Versäumnis der Taliban, die Verantwortlichen für schwere Übergriffe in ihren Reihen zu bestrafen, bringt weitere Zivilisten in Gefahr."

Langjähriger Widerstand

Die NRF wird von Ahmad Massoud, dem Sohn des bekannten afghanischen Widerstandskämpfers Ahmad Schah Massoud, angeführt. Der Vater kämpfte als Mudschahid bereits vor 20 Jahren gegen das damalige Taliban-Regime und gilt bis heute als Symbol des Widerstands.

Der NRF gehören unter anderem frühere Soldaten der afghanischen Armee an. Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 haben sich die Rebellinnen und Rebellen vor allem in den Provinzen Nordafghanistans zurückgezogen. (APA, 10.6.2022)