Das iPad Air 2 – damals noch im Test mit iOS 8.1.

Foto: DER STANDARD/Riegler

Es hat eine gute Weile gedauert und war auch nicht wenig Arbeit, doch zwei Entwicklern ist es gelungen, Apple ein Schnippchen zu schlagen. Nach über einem Jahr an Mühen konnten Konrad Dybcio und Markuss Broks Linux auf das iPad Air 2 und andere Apple-Geräte portieren, berichtet "Golem". Für Besitzer der Smartphones und Tablets sind das potenziell gute Neuigkeiten.

Grundlegend ermöglicht wird die Ausführung eines anderen Betriebssystems als des von Apple vorgeschriebenen überhaupt erst mittels eines sogenannten Jailbreaks. Darunter versteht man das Umgehen der Sicherheitsschranken, in der Regel durch das Ausnutzen von Lücken. Im Falle des iPad 2 gibt es ein bekanntes und nicht behebbares Leck im Boot-ROM des Tablets, welches für den "Checkra1n"-Jailbreak ausgenutzt wird.

Basis gelegt

Die größte Herausforderung stellte zuletzt die Festlegung der richtigen Speicheradresse dar, um das Linux-Image erfolgreich laden zu können. Zudem musste man Treiber für verschiedene Komponenten via Reverse Engineering nachbauen, ehe man Asahi Linux erstmals als Kommandozeile zum Laufen brachte.

Die Basis für weitere Entwicklungen ist damit gelegt. Dybcio hat auf seiner Website eine Erklärung der Vorgangsweise nebst Anleitung für Experimentierfreudige veröffentlicht. Von einer alltagstauglichen Portierung ist man noch ein gutes Stück entfernt, und auch die Selbstinstallation ist kein laienfreundlicher Prozess. Dennoch gibt es nun Grund zur Hoffnung für alle, die noch ein Gerät mit Apples A7- oder A8/8X-Chip ihr Eigen nennen.

Denn diese erhalten mittlerweile keinen offiziellen Support mehr. Das 2014 erschienene iPad Air 2 wurde von Apple offiziell im vergangenen März auf die "Vintage"-Liste gesetzt. iPad OS 15 hat das Tablet noch erhalten, die im Herbst erscheinende Version 16 wird dafür nicht mehr umgesetzt. (gpi, 12.6.2022)