Rund 60 Prozent der befragten Frauen halten Kryptowährungen für die Zukunft des Finanzmarktes.

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Der typische österreichische Bitcoin-Besitzer ist männlich, gebildet und jünger als 40 – das ergab eine Studie des heimischen Start-ups Blockpit, über die DER STANDARD im Jänner 2022 berichtet hatte. Unter den Befragten waren 93 Prozent männlich, im Schnitt waren sie 39 Jahre alt, 60 Prozent verfügten über einen Universitätsabschluss oder studierten noch. Im Rahmen einer weiteren Umfrage mit 500 Befragten hat das Start-up nun ermittelt, wie Frauen anders in Krypto investieren als Männer.

Krypto-Investorinnen holen auf

Demnach investieren beide Geschlechter unter den befragten Investorinnen und Investoren elf bis 15 Prozent ihres Einkommens. Männer sind früher in das Thema eingestiegen, allerdings springen auch zunehmend Frauen auf den Zug auf: 71 Prozent der Frauen sind 2020 oder 2021 eingestiegen, nur 29 Prozent im Jahr 2019 oder davor. Im Gegensatz dazu waren einige für die Studie befragte Männer schon ab 2008 dabei – also zu Zeiten, als Bitcoin wesentlich günstiger war und höhere Renditen möglich waren.

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Nun halten 60 Prozent der befragten Frauen Kryptowährungen für die Zukunft des Finanzmarktes. Unter den Investorinnen interessieren sich 49 Prozent für die Technologie per se, 44 Prozent gaben an, dass sie gerne verschiedene Anlagemethoden entdecken, und 39 Prozent der Frauen investieren in Krypto, um ihr Anlageportfolio zu diversifizieren. Bezüglich der vieldiskutierten Non-Fungible Tokens (NFT) fahren die beiden Geschlechter eine ähnliche Strategie: 20 Prozent der Frauen und 19 Prozent der Männer haben im vergangenen Jahr einen NFT gekauft.

Frauen investieren mit weniger Einkommen

Die für die Studie befragten Frauen verdienen deutlich weniger als die befragten Männer. Fast die Hälfte der befragten Frauen (48 Prozent) hat ein Jahreseinkommen von weniger als 35.000 Euro, knapp ein Drittel (32 Prozent) der Krypto-Investorinnen hat ein Jahreseinkommen von weniger als 25.000 Euro, und 16 Prozent haben ein Jahreseinkommen von weniger als 15.000 Euro.

Zum Vergleich: 39 Prozent der Männer haben ein Jahreseinkommen von weniger als 35.000 Euro, 18 Prozent haben ein Jahreseinkommen von weniger als 25.000 Euro, und nur acht Prozent haben ein Jahreseinkommen von weniger als 15.000 Euro.

Selbstverständlich sind die Ergebnisse dieser Umfrage mit Vorsicht zu genießen, da die Stichprobengröße relativ klein und die befragte Gruppe nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ist: Es handelt sich um Personen, die bereits in Kryptowährungen investiert haben. Dennoch geben die Daten einen Überblick zu allgemeinen Tendenzen innerhalb der heimischen Krypto-Community. (stm, 10.6.2022)