Franziska Weisz im Einsatz als Kommissarin Julia Grosz.

Foto: ORF/ARD/NDR/O-Young Kwon

Julia Grosz, die von Franziska Weisz gespielte Ermittlerin beim Hamburger Landeskriminalamt, lächelt ja nicht so oft. Am Sonntag, im Tatort Schattenleben, tut sie es gleich zu Beginn mit einem Hauch von Zärtlichkeit.

Eine alte Kollegin, mit der sie mal zusammen war, meldet sich. Doch es kommt zu keiner Neuauflage. Vielmehr ist die Frau in großen Schwierigkeiten, und noch bevor Grosz etwas aus ihr herausbringen kann, verschwindet sie.

Da steht beim Tatort wieder mal ein Undercover-Einsatz an, diesmal in der linksautonomen Szene. Grosz zieht in eine Frauen-WG, ihr Kollege Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) hat dort natürlich nichts zu suchen, aber dennoch genug Arbeit.

Brandanschlag und verschwundene Polizistin

Während Grosz in der bunten Wohnstube herauszufinden versucht, was die Verschwundene mit dem Brandanschlag auf eine Polizistin zu tun hat, erledigt Falke das im grauen Büro, wo es ihm der Kollege vom Staatsschutz allerdings nicht einfach macht.

Erneut geht es um Polizisten, die nicht ganz auf dem richtigen Pfad sind – und das ausgerechnet in Hamburg, wo sich beide Seiten beim realen G20-Gipfel 2017 heftige Schlachten lieferten. Doch im Krimi erschöpft sich dieser Konflikt in ein paar Klischeesprüchen der einen über die andere Seite.

Mit Milch schöntrinken

Denn es muss ja auch noch eine – leider ebenfalls nicht sehr tiefgehende – Liebesgeschichte Platz haben. Immerhin erfährt man mal ein bisschen mehr über Ermittlerin Grosz, die oft zu Unrecht im Schatten von Falke steht.

Der trinkt sich den Fall mit ein paar Gläsern schön. Da das Geschehen so behäbig ist, braucht er dazu nicht mal Alkohol, es reicht seine Milch. (Birgit Baumann, 11.6.2022)