Sascha Lobo gehört zu den Stammgästen der Konferenz und lieferte auch in diesem Jahr wieder plakative Beispiele für seine Thesen.

Foto: Republica 22

Die re:publica ist eine Konferenz zur digitalen Gesellschaft, speziell Netzkultur, Netzpolitik, Weblogs und weiteren sozialen Medien. Seit 2007 wird sie jährlich in Berlin veranstaltet und vor wenigen Tagen war es wieder soweit. Drei Tage lang fanden Vorträge zu den verschiedensten Themen statt, die derzeit polarisieren und bewegen.

Neue Ansätze für Krisen finden

Transformationsforscherin Maja Göpel spricht in ihrem Vortrag warnend über bisherige Lösungsansätze, die heute nicht mehr greifen: "Noch immer werden die gleichen Politikinstrumente angewendet in der Hoffnung, es würde dabei was anderes rauskommen als das, was uns in die Krisen geführt hat". Es gehe darum, etwas anders zu machen, um diese Welt noch zu retten, und Göpel macht in ihrem Vortrag einige spannende Vorschläge.

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Lobo über den Stand der Digitalisierung

Die Pandemie habe "den Blick auf die Welt verschoben, ohne dass wir das im Detail so richtig bemerkt haben", sagt Sascha Lobo in seinem Vortrag. Es gebe zahlreiche Dinge, auch digitale, neu zu bewerten. Den Stand der Digitalisierung in Deutschland etwa oder die Gefahren der großen Medienkonzerne. Lobo nennt hier das Beispiel Tiktok, das einem chinesischen Unternehmen gehöre und dennoch einen großen Einfluss auf den europäischen Informationskreislauf habe.

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Instagram befeuert Essstörungen

Körper, in denen die Rippen zählbar sind, Arme so dünn, dass ein Daumen und Zeigefinger sie umfassen können. Die Journalistinnen Svea Eckert und Lena Kampf diskutieren über die Facebook-Files, in denen bewiesen wurde, dass der US-Konzern Magersucht und Bulimie wissentlich mitbefeuert. Im Vortrag werden Studien zitiert, Fotos gezeigt und die Haugen-Files besprochen.

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Kinder dürfen ruhig Shooter spielen

Roblox ist mit 22 Millionen Spielerinnen pro Tag das beliebteste Spiel aller Zeiten. Der Grund? Es verspricht harmlose Minispiele, putzige Figuren und eine Bühne zum Ausleben der kindlichen Kreativität. Das überzeugt selbst kritische Eltern, meint die Journalistin Jagoda Froer. Dieses Spiel sei allerdings wesentlich gefährlicher als die umstrittenen Shooter. Warum das so ist, erklärt Froer in ihrem Vortrag.

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(red, 11.6.2022)