Der australische Premierminister Anthony Albanese betonte bei einer Pressekonferenz wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Australien sei.

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Sydney – Australien hat nach eigenen Angaben seinen Streit mit Frankreich über die Stornierung einer milliardenschweren Lieferung militärischer U-Boote beigelegt. Australien zahlt dem französischen Schiffsbaukonzern Naval Group eine Millionenentschädigung, um Vertragsstreitigkeiten nach einem geplatzten U-Boot-Geschäft zu beenden. Wie Australiens neuer Premierminister Anthony Albanese am Samstag bekannt gab, erhält das Unternehmen 555 Millionen Euro, damit es einen seit Jahren bestehenden milliardenschweren Vertrag über den Kauf französischer U-Boote auflöst. Albanese sprach von einer "fairen und gerechten Einigung".

Auftrag ging in die USA statt an Frankreich

Die australische Vorgängerregierung hatte im vergangenen Jahr einen Auftrag an den französischen Schiffsbaukonzern Naval zum Bau von U-Booten zurückgezogen und statt dessen die Lieferung entsprechender Technologien aus den USA und Großbritannien vereinbart. Die Stornierung des Auftrags von 2016, der seinerzeit auf 40 Milliarden Dollar veranschlagt worden war, führte zu schweren Verstimmungen zwischen Australien und Frankreich.

Vereint gegen China

Der Labor-Politiker Albanese, der im Mai den konservativ-liberalen Regierungschef Scott Morrison abgelöst hatte, verwies am Sonntag unter anderem auf den wachsenden Einfluss Chinas im Indopazifik. "Angesichts der schweren Herausforderungen, mit denen wir sowohl in der Region als auch global konfrontiert sind, ist es wesentlich, dass Australien und Frankreich sich wieder zusammenschließen, um unsere gemeinsamen Prinzipien und Interessen zu verteidigen." China strebt eine Einbindung zahlreicher Pazifik-Inselstaaten in einen Sicherheitspakt an. Ein entsprechendes Abkommen Chinas mit den Salomonen-Inseln rund 1.000 Kilometer vor der australischen Küste hatte in westlichen Staaten Besorgnis ausgelöst. (APA, Reuters, 10.6.2022)