Laura Stigger landete am Sonntag mit einer starken Vorstellung beim Crosscountry auf dem dritten Platz.

Foto: APA/EXPA/JFK

Der Schladminger Andreas Kolb, der für den britischen Atherton-Rennstall fährt, holte beim Heimweltcup in Leogang sensationell den fünften Platz.

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Leogang – Was für ein Rennen! Der Downhill-Weltcup gastierte am Samstag im Salzburger Leogang und lieferte den Zuschauern ein echtes Spektakel. Durch die Regenfälle Anfang der Woche war der Kurs eine einzige Schlammpiste. Die Strecke verlangte den Läuferinnen und Läufern alles ab, und für manche, wie die Französin Marine Cabirou, wird es wohl das letzte Rennen der Saison gewesen sein. Nach einem bösen Sturz landete Cabirou direkt auf dem Rücken und brach sich dabei drei Wirbel. Über Social Media ließ sie ihre Fans wissen, dass es ihr den Umständen entsprechend gut gehe und sie bereits ans Comeback denke.

Erfolgreicher lief der Tag für die Schweizerin Camille Balanche, die sich mit einem unglaublich kontrollierten, aber dennoch schnellen Ritt ihren dritten Leogang-Sieg in Folge holte – ein Rekord bei den Damen. Unglaubliche elf Sekunden lagen zwischen Balanche und der zweitplatzierten Myriam Nicole (FRA). Platz drei ging an die Italienerin Eleonora Farina. Die restlichen Podiumsplätze – beim Downhill stehen die ersten fünf auf dem Stockerl – gingen an die schottische Überraschungsfrau Louise-Anna Ferguson sowie die routinierte Slowenin Monika Hrastnik.

Kolb sensationell auf Platz fünf

Österreich Downhill-Star Valentina Höll, die im Vorjahr den Gesamtweltcup für sich entscheiden konnte, musste sich beim Heimrennen mit dem undankbaren sechsten Platz begnügen. Für die ehrgeizige Saalbacherin wohl eher eine Niederlage. Höll attackierte in ihrem Lauf, wo immer es ging, doch es wollte nicht sein. Letztlich fehlten ihr über 24 Sekunden auf den Sieg.

Besser lief es für die Herren. Allen voran den Schladminger Andreas Kolb, der sich bei der Schlammschlacht sensationell seinen ersten Stockerlplatz holte. Als Fünfter ließ er Topstars wie Loris Vergier oder Finn Iles hinter sich. Nur der rasende Franzose Amaury Pierron (Platz vier), der Spanier Angel Suarez (Platz drei), Regenexperte Danny Hart aus Großbritannien (Platz zwei) und Sieger Matt Walker, ebenfalls Brite, waren schneller. Für Walker war es der erste Weltcupsieg, dementsprechend groß war die Freude. Österreichs David Trummer, der in Leogang bei ähnlichen Verhältnissen vor zwei Jahren Vizeweltmeister wurde, landete auf dem soliden 13. Platz.

Stigger holt dritten Platz, Mitterwallner stürzt

Am Sonntag stand Crosscountry auf dem Rennprogramm in Leogang. Mit Mona Mitterwallner und Laura Stigger hatte Österreich bei den Damen zwei Siegesanwärterinnen am Start. Doch Mitterwallner war bereits am Start in einen Sturz verwickelt, was sie um die Siegeschancen brachte. Sie schien das Pech gepachtet zu haben und konnte sich nicht zurück an die Spitze kämpfen – Platz 15. Dafür lieferte Stigger. Auf einem Hardtail holte sich die Tirolerin Platz drei hinter der Schwedin Jenny Rissveds und der Seriensiegerin Loana Lecomte aus Frankreich.

Bei den Herren dominierten einmal mehr die Schweizer. Mathias Flückinger sicherte sich den Sieg vor Nino Schurter. Rang drei ging an den Südafrikaner Alan Hatherly. Für die Österreicher war Leogang hingegen kein gutes Pflaster. Bester wurde Max Foidl auf Rang 23, Gregor Raggl schaffte es auf den 29. Platz, und Karl Markt musste sich mit Platz 46 begnügen. (Steffen Arora, 12.6.2022)