Zeitgleich mit der Pride-Parade wurde als Gegenveranstaltung der "Marsch für die Familie" in Wien abgehalten.

Wien – Die Regenbogenparade mit nach Veranstalterangaben rund 250.000 Teilnehmern am Samstag in der Wiener Innenstadt ist durchwegs friedlich verlaufen. Es gab nur wenige polizeilich relevante Vorfälle, der Großteil der im gesamten Einsatzverlauf von der Polizei gelegten 30 Anzeigen stand in Zusammenhang mit dem "Marsch für die Familie" von Pride-Gegnern und der Gegendemonstration am Stephansplatz.

Insgesamt wurden laut Polizeisprecher Markus Dittrich 24 strafrechtliche Delikte und sechs verwaltungsrechtliche angezeigt. Die Pride hatte am Ring entlang stattgefunden, der Abschluss am Abend am Rathausplatz. Etwa zeitgleich wurde vom Stephansplatz ausgehend eine rechtmäßig angezeigte Kundgebung zum "Marsch für die Familie" abgehalten, mit dem Abschluss am Ballhausplatz.

Polizistin erlitt Platzwunde

Den "Marsch"-Teilnehmerinnen und Teilnehmern – laut Dittrich bewegte sich die Anzahl im unteren dreistelligen Bereich – standen am Samstagnachmittag sogleich in etwa ebenso viele Gegendemonstranten gegenüber. Diese hätten sich nicht an den Schutzbereich zwischen den beiden Gruppen gehalten, hieß es von der Polizei, die deshalb auf "Zurückdrängen" setzte. "Zur Durchsetzung dieser Maßnahme wurde vereinzelt vom Reizgasspray als gelinderes Mittel gegenüber anderen, invasiveren Maßnahmen Gebrauch gemacht", sagte der Sprecher. Dabei flog eine Glasflasche, eine Polizistin erlitt eine Platzwunde. (APA, 12.6.2022)