Über 21.000 Asylverfahren wurden in den ersten fünf Monaten des Jahres erledigt.

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Wien – Von Jänner bis Mai wurden in Österreich 4.045 Asylverfahren beschleunigt abgewickelt. Nach Angaben des Innenministeriums handelte es sich dabei vorwiegend um Asylanträge von Staatsangehörigen von Marokko, Pakistan, Indien, Tunesien und Ägypten. Insgesamt wurden vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) in diesem Zeitraum mehr als 21.200 Entscheidungen getroffen.

Als rasche Verfahren gelten laut Innenministerium jene, deren Dauer zwischen 72 Stunden und 25 Tagen liegt. Dabei handle es sich um Antragsteller, die aus sicheren Herkunftsstaaten kommen und keine Bleibewahrscheinlichkeit haben. Die häufigsten Herkunftsländer bei den raschen Verfahrenseinleitungen waren im betreffenden Zeitraum Tunesien (35,5 Prozent), Pakistan (23,4 Prozent) und Indien (18,6 Prozent). Weitere relevante Nationalitäten seien Marokko, Ägypten, Algerien und Bangladesch.

Karner ist Glaubwürdigkeit des Systems wichtig

Waren es im Jahr 2020 noch 587 derartige Verfahren, stieg die Zahl im Vorjahr auf 3.693. Insgesamt wurden seit Juni 2020 laut Innenministerium 8.325 rasche Entscheidungen getroffen.

Für Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sind rasche Verfahren "ein wichtiger Garant" dafür, die Glaubwürdigkeit des Asylsystems aufrechtzuerhalten. "Schlepper versuchen die Ukraine-Krise und die damit im Zusammenhang stehenden Fluchtbewegungen zu nutzen", so Karner. "Sie werben damit, dass es noch nie so einfach war, nach Europa zu gelangen, wie seit Beginn der Ukraine-Krise." (APA, 13.6.2022)