"Starfield" soll das umfangreichste Bethesda-Spiel aller Zeiten werden – und das ist zehn Jahre nach Erscheinen des Dauerbrenners "The Elder Scrolls 5: Skyrim" eine sehr gewagte Ansage.

Foto: Bethesda

Im Rahmen des Xbox & Bethesda Games Showcase hat Microsoft ein regelrechtes Trailer-Fest veranstaltet, bei dem neue Details zu diversen Blockbustern aus dem Hut gezaubert wurden, die 2022 oder 2023 erscheinen sollen. Der unbestrittene Star des Events ist Starfield, das Weltraum-Rollenspiel von Microsofts zugekauftem Tochterunternehmen Bethesda – nachdem dessen Release auf kommendes Jahr verschoben wurde, gab es nun erstmals Szenen aus dem eigentlichen Spiel zu sehen sowie Informationen zum Gameplay.

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Als "beliebtestes Franchise von Partnern" wird hingegen Diablo 4 tituliert, das 2023 erscheinen soll und aus dem Hause Activision-Blizzard stammt – also jenem Unternehmen, das Microsoft für eine Rekordsumme kaufen möchte. Weitere Neuigkeiten gibt es zu Forza Motorsport, A Plague Tale: Requiem und Minecraft.

"Starfield: Elder Scrolls" trifft Nasa-Punk

Der Hype rund um Starfield, das kommende Rollenspiel aus dem Hause Bethesda, hält nun bereits einige Zeit an, Informationen zu den eigentlichen Features des Spiels waren bisher aber ebenso rar wie Einblicke in die Spielgrafik. Dies hat sich nun geändert. In einem genau 15 Minuten langen Video gab Game Director Todd Howard Einblicke in das Werk, welches er selbst als "unser bisher ambitioniertestes Projekt" bezeichnet – was angesichts von Kolossen wie The Elder Scrolls 5: Skyrim eine mutige Ansage ist.

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Zu sehen ist der Anfang des Spiels, bei dem eine verlassene Mondkolonie erforscht wird und es kurz danach zum Schusswechsel mit Weltraumpiraten kommt. Howard zeigt außerdem Einblicke in die recht umfangreich wirkende Charaktergenerierung und in das Crafting-System. Auch soll es möglich sein, die eigenen Raumschiffe nicht nur zu adaptieren, sondern sie auch zu fliegen – inklusive Weltraumschlachten. Insgesamt soll es 100 unterschiedliche Sternensysteme mit 1.000 verschiedenen Systemen zu erforschen geben, jeden einzelnen dieser Planeten wird man virtuell betreten können.

Bereits zuvor hatte es geheißen, dass die Ästhetik des Spiels als "Nasa-Punk" definiert werden soll – also eine Science-Fiction, die zwar weit in der Zukunft im Jahr 2330 spielt, sich stilistisch aber Inspiration in der Gegenwart holt. Der orchestrale Soundtrack wiederum erinnert an so manche Space Opera. Und auch Erinnerungen an bereits bestehende Spiele werden wach.

Wird "Starfield" wie "No Man's Sky"?

So wird es auch hier eine Charakterentwicklung, Interaktion mit NPCs und ein Crafting geben, wie man es schon aus anderen Rollenspielen – allen voran die Elder Scrolls-Spiele – kennt. Bei den Kampfszenen kommen herkömmliche Schusswaffen ebenso wie Granaten und Jetpacks zum Einsatz, wodurch sich Parallelen zu Sci-Fi-Shootern wie Halo nicht leugnen lassen. Und an manchen Stellen sickert auch die eine oder andere Cyperpunk-Ästhetik durch.

Vor allem warteten Branchenkenner aber nicht lange, um den Vergleich zu einem anderen Mammutwerk zu ziehen: No Man's Sky. Immerhin kann man in beiden Spielen Ressourcen sammeln, eine Basis bauen, Raumschiffe adaptieren, mit ihnen fliegen und Weltraumschlachten ausfechten. Unter anderem hat "Game On" ein Youtube-Video hochgeladen, dass die beiden Spiele miteinander vergleicht.

GAME ON • 326K

"Diablo 4" kommt 2023

Das – gelinde gesagt – etwas unrühmliche Auftreten des Handyspiels Diablo Immortal ist wohl das Thema, welches die Community derzeit am meisten beschäftigt. Trotz allem dürften sich Fans aber auf den vierten vollwertigen Teil des Franchises freuen, welches laut neuestem Stand im Jahr 2023 für PC, Xbox Series X/S und Playstation 5 erscheinen soll. Auf allen Plattformen sollen Cross-Play und Cross-Progression unterstützt werden.

Und auch Gameplay wurde im Rahmen des Developer Showcase präsentiert, wie das nachfolgende Video zeigt.

Diablo

Beworben wird unter anderem die Open World des Spiels und die Möglichkeit, gemeinsam mit Freunden gegen besonders große Monster vorzugehen. Nach Abschluss der Hauptstory wird es ein Endgame mit diversen Gegenstände geben, die immer wieder eingesammelt und genutzt werden können, um den eigenen Charakter aufzuwerten.

"High on Life": Zocken im Rick-&-Morty-Stil

Ein weiteres, im Gegensatz zu Diablo 4 und Starfield unerwartetes Highlight ist High on Life – ein Comedy-Shooter, der im Oktober 2022 erscheinen sollen und von "Rick & Morty"- Co-Erfinder Justin Roiland entwickelt wurde.

Der Trailer nährt die Hoffnung, dass das Spiel einen ähnlich abgefahrenen Humor wie die kultige Zeichentrickserie bieten wird – unter anderem gibt es Waffen mit einem eigenen Bewusstsein, von denen mindestens mit der bekannten Stimme des pubertierenden Morty spricht.

GameSpot Trailers

Hideo Kojimas neues Projekt

Etwas kryptisch und unkonkret ist aktuell hingegen eine Ankündigung von Hideo Kojima, der zuletzt mit Death Stranding Erfolge gefeiert hatte: Er ist eine Partnerschaft mit Microsoft eingegangen, um ein Spiel zu erschaffen, das er "schon immer machen wollte". Auf diese Gelegenheit habe er schon lange gewartet, betont er. Unter anderem soll bei dem Spiel Microsofts Cloud-Technologie genutzt werden.

IGN

"Redfall": Kampf gegen Vampire

Deutlich konkreter wird es hingegen mit dem Gameplay-Trailer zu Redfall – ein Shooter, bei dem man im Koop-Modus mit diversen Waffen gegen blutrünstige Vampire vorgeht. Die Blutsauger haben unter anderem die Sonne verdunkelt und das Wasser im Ort stillgelegt, die Helden wiederum können sich unter anderem auf einen Roboter verlassen, der stark an Spot von Boston Dynamics erinnert. Neben diversen Grusel- und Action-Elementen dürfte das Spiel auch eine gute Anzahl an pseudocoolen Sprüchen bieten. Erscheinen soll es im kommenden Jahr.

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"Forza Motorsport": Erstes Gameplay

Rennspielfans sollen ebenfalls frischen Treibstoff bekommen, denn das Team stellte zuletzt auch Gameplay zum kommenden Forza Motorsport vor, welches im Frühjahr 2023 erscheinen soll. Beworben werden hier unter anderem eine verbesserte Physik, dynamische Tageszeiten und ein realistisches Schadensmodell sowie verbesserte Grafik durch Echtzeit-Raytracing.

Xbox

"A Plague Tale: Requiem"

A Plague Tale: Innocence, eine Geschichte rund um zwei französische Geschwister in Zeiten der Pest, konnte Kritiker und Fans gleichermaßen begeistern, noch in diesem Jahr bekommt das Spiel mit A Plague Tale: Requiem eine Fortsetzung. Neben Ekel und Grauen verrät der Trailer mit dem Untertitel "Das Ende der Unschuld" auch, dass es hier um persönliche Konflikte der Protagonistin gehen wird: Sie flieht nicht nur, sie mordet auch selbst. Und kämpft mit entsprechenden Selbstzweifeln.

Xbox

"Minecraft Legends"

Nicht unterschätzt werden sollte wohl auch Minecraft Legends, welches im Jahr 2023 erscheinen soll – und als "ein brandneues Action-Strategiespiel" beworben wird. Neben der Erforschung der Welt dürfte es hier unter anderem darum gehen, Verbündete zu finden und sich gemeinsam mit diesen einer Invasion zu stellen, indem Truppen strategisch klug geführt werden. Das alles passiert in der unverkennbaren Klotz-Optik der Minecraft-Spiele.

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Unter ferner liefen

Weiters wurde mit Pentiment ein Spiel angekündigt, das die Geschichte rund um eine Mordserie im Bayern des 16. Jahrhunderts erzählt. Am 16. Juli wiederum erscheint mit As Dusk Falls ein interaktiver Film mit Koop-Option. Und Overwatch 2 soll 4. Oktober als "Free to play live"-Service erscheinen.

Ob mit all diesen Ankündigungen auch die entsprechenden Deadlines eingehalten werden können, bleibt abzuwarten – immerhin hätten schon vergangenes Jahr Spiele erscheinen sollen, auf welche die Gamerinnen und Gamer nach wie vor sehnsüchtig warten. (stm, 13.6.2022)