Ein Potenzial von mehr als 400.000 Radfahrerinnen und Radfahrern jährlich sieht der ÖAMTC am Rennweg, wenn die Lücke beim Radweg zwischen Schwarzenberg- und Fasanplatz geschlossen würde. Darum wurde ein Konzept entwickelt, wie man dieses Problem lösen könnte. Dafür wären bauliche Maßnahmen wie das Versetzen der Straßenbahngleise oder auch der Haltestation Unteres Belvedere um rund 110 Meter notwendig. Zudem würden Parkplätze wegfallen, doch für den Mobilitätsklub ist der Nutzen höher als die Aufwendungen, die notwendig wären.

So würde der Rennweg nach Vorstellung des ÖAMTC mehr Platz für Radfahrerinnen und Radfahrer bieten, den restlichen Verkehr aber nicht beinträchtigen.
Foto: Zoom VP / ÖAMTC

"Wir zeigen mit unserem Vorschlag, dass am inneren Rennweg trotz des schmalen Straßenquerschnitts ein Lückenschluss mit einem Zweirichtungsradweg möglich ist. Ziel ist es, ein sicheres Miteinander im Straßenraum zu schaffen und die Interessen aller am Straßenverkehr beteiligten Personen zu berücksichtigen – unabhängig von der Fortbewegungsart", sagt Ernst Kloboucnik, Direktor des ÖAMTC Wien, Niederösterreich und Burgenland. Der Radweg in dem Konzept ist zumindest drei Meter breit und liegt auf der stadtauswärtsführenden Seite. Gleichzeitig könnte mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgeher im Bereich der Haltestelle geschaffen werden.

Radschnellweg

"Der neue Radweg mit Anschluss an das bestehende Radwegnetz am Schwarzenbergplatz auf der einen und an die Hauptradroute beim Fasanplatz auf der anderen Seite würde einen Korridor zwischen Ring und Landstraßer Gürtel schaffen und könnte als Radschnellweg bis nach Schwechat genützt werden – von Pendler:innen aus dem Südosten genauso wie von Bewohner:innen des 3. und 11. Bezirks", erklärt Bernhard Wiesinger, Leiter der Interessenvertretung des ÖAMTC. In Anbetracht des zu erwartenden Bevölkerungswachstums durch Neubauten in diesem Stadtteil und des allgemeinen Trends hin zur Radnutzung wäre das eine notwendige und sinnvolle Verbesserung, ist der Klub überzeugt.

Das Konzept wurde bereits der Stadt Wien, den Wiener Linien und dem Bezirk Landstraße präsentiert, und nun erwarte man sich "einen gemeinsam Prozess zu einer möglichen Umsetzung". (Guido Gluschitsch, 13.6.2022)