Wenn Sie Ihr Geldbörsl nicht mehr finden und einen Hund haben, ziehen Sie durchaus in Betracht, dass Letzterer sich Ersteres angeeignet hat: So geschehen irgendwo in Großbritannien – der Guardian verschweigt diskret, wo sich die Tat, die beinahe zur Tragödie ausgeartet wäre, zugetragen hat –, die Diebin war allerdings minderjährig, Daisy, ein Bichon Frisé, zwölf Wochen alt. Das kleine gierige Biest hat sich die Kohle nicht nur gekrallt, sie hat sie auch gefressen: Zwanzig (sic!) Münzen im Wert von 2,68 Pfund mussten ihr aus dem Magen herausoperiert werden.

Das ist leider nicht Daisy. Symbolbild eines Bichon Frisé.
Foto: AFP/TIMOTHY A. CLARY

Das Ende wäre sonst kein schönes gewesen. Wie es wahrscheinlich das der Frösche nicht war, die in einer – na ja, relativ – gigantischen Begräbnisstätte in Cambridgeshire auf der Insel entdeckt wurden: 8000 Froschknochen, ein Gemetzel, das zwischen 400 vor und 43 unserer christlichen Zeitrechnung stattgefunden hat. Da gab es dort nämlich eine Siedlung.

Ob es sich um das auf Frösche spezialisierte Dorfwirtshaus gehandelt hat? Wenn ja, dann wurden sie gekocht, nicht gebraten, sagt die Archäologie. Es gibt aber auch unter anderem die Hypothese, dass die Viecherln von einem Ranavirus hinweggerafft wurden.

Oje. Sogar in einer Geschichte über vor 2000 Jahren verstorbene Frösche schleicht sich eines der Triggerwörter unserer Zeit ein. Virus. Aber bei Daisy und den Münzen haben Sie hoffentlich nicht an Inflation gedacht. (Gudrun Harrer, 15.6.2022)