Fehlverhalten im Straßenverkehr können neue Scooter demnächst selbst erkennen und bremsen Nutzerin oder Nutzer dann einfach ein.

Foto: AFP / Thomas Kienzle

Neben eigenen von mehreren Leihscooter-Firmen gestellten Parksheriffs, die ab Sommer in Wien für weniger Vergehen bei E-Scooter-Fahrerinnen und E-Scooter-Fahrern sorgen sollen, werden auch die ersten Scooter selbst darüber wachen, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Geofencing heißt die mit GPS-Daten arbeitende Technologie, die das erst ermöglicht.

Damit lässt sich die Fahrt der Scooter-Nutzerinnen und Scooter-Nutzer in Echtzeit beobachten. Erkennt das System ein Fehlverhalten, wird automatisch eingegriffen – etwa beim Ignorieren eines Stopp-Schildes, beim Fahren auf dem Gehsteig oder gegen die Einbahn. Dann bremst der mit der neuen Technologie ausgestattete Scooter die Nutzerin oder den Nutzer einfach aus. Wird der Scooter falsch abgestellt, kann der Mietvorgang schlicht nicht beendet werden.

Superpedestrian bemüht sich mit den Leih-E-Scootern Link um mehr Schutz für alle Verkehrsteilnehmer.
Foto: Lukas Pichelmann

Im Sommer sollen erst einmal 300 dieser Scooter von Link in Wien eingesetzt werden, langfristig die gesamte Flotte von 1500 Stück umgestellt werden. Doch auch schon einzelne, mit diesem System ausgerüstete Gefährte sollen das Nutzerverhalten verändern, ist man sich bei Superpedestrian, dem Hersteller der Scooter, sicher und verweist auf Erfahrungen aus Übersee.

"Wir hoffen, dass auch andere Betreiber auf diese Technik umsteigen", sagt dazu Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) und wünscht sich tatsächlich Verbesserungen beim Fahrverhalten und dem Abstellen der Roller. Denn diese Scooter ärgern nicht nur andere Verkehrsteilnehmer, wenn sie rücksichtslos benutzt werden, sie sind, falsch abgestellt, auch ein Hindernis und sogar eine Falle für Blinde und mitunter gefährlich für abgelenkte Kinder. (Guido Gluschitsch, 15.6.2022)