Bill Gates hat selbst keine Geldprobleme, warnt Kleininvestoren aber vor riskanten Aktionen.

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Non-Fungible Tokens (NFTs) polarisieren bereits seit Monaten. Die Idee ist, dass hier unter anderem in der Kunst- und Gaming-Welt digitale Güter in Form von Tokens abgebildet und gehandelt werden können. Manche Menschen sehen dadurch einen neuen, digitalen Kunstmarkt entstehen, andere sind äußerst skeptisch. Zur zweiten Kategorie gehört Microsoft-Gründer Bill Gates.

Auf einem Event des US-Technologiemediums Techcrunch betonte Gates, dass er NFTs als eine Anlageform sehe, die zu 100 Prozent auf der "Greater Fool Theory" basiere – vereinfacht gesagt beschreibt diese Theorie, dass man ein Objekt in der Hoffnung kauft, einen größeren Trottel zu findet, der das Objekt später teurer abkauft.

Gates selbst ist im Feld der Krypto-Assets nicht involviert – er besitzt weder welche, noch hat er diese geshorted. Stattdessen investiert er lieber in physische Objekte oder in Unternehmen, die reale Produkte herstellen, sagt der Gründer des Softwarekonzerns.

Mit einem Schmunzeln merkt er auch an, dass "digitale Bilder von Affen wohl offensichtlich die Welt verbessern werden". Damit spielt er auf eines der bekanntesten Projekte der NFT-Welt, den Bored Ape Yacht Club (BAYC) an. Hierbei handelt es sich um Bilder von Comicaffen, die teils für sechsstellige Beträge den Besitzer wechselten. Zuletzt geriet das Projekt in die Schlagzeilen, weil es Opfer eines Hacks wurde.

Gates: Skeptisch gegenüber Kryptowährungen

Es ist nicht das erste Mal, dass Gates sich skeptisch gegenüber Kryptowährungen äußert. Schon im Frühjahr 2021 warnte er vor den Gefahren für kleine Investoren, wenn sie ihr Geld in solch volatile Investments wie Bitcoin stecken. Oft würden diese mit dem Versprechen auf große Gewinne dazu verleitet, unnötige Risiken einzugehen.

Anfangs schien es so, als wäre Gates zu Unrecht besorgt gewesen, denn noch im November des gleichen Jahres stieg der Wert eines Bitcoin auf das Allzeithoch von rund 63.000 Dollar. Mittlerweile ist der Kurs der weltweit größten Kryptowährung aber auf rund 20.000 Dollar abgestürzt, neben makroökonomischen Faktoren spielten hier auch diverse Skandale wie jener um Terra/Luna oder das Celsius Network eine Rolle. Und auch die von Gates kritisierten NFTs haben zuletzt massiv an Wert verloren. (stm, 16.6.2022)