Haben die Apotheken zu wenige Lesegeräte bestellt? Oder hat die Sozialbürokratie das Ganze zu wenig vorbereitet?

Foto: APA/Herbert Pfarrhofer

Eines der ganz wenigen Projekte von Türkis-Blau, die nicht unrühmlich abgestunken sind, war die Zusammenlegung der neun Gebietskrankenkassen zu einer Österreichischen Gesundheitskasse. Natürlich wurde das auch von Propagandagetöse begleitet, das sich als völlig substanzlos herausstellte: Die "Patientenmilliarde" an Einsparungen, von der Vizekanzler Strache faselte, hat es natürlich nie gegeben.

Elektronisches Rezept

Aber im Zuge der Reformen (die natürlich auch den Zweck hatten, den Einfluss der Sozialdemokratie auf die Sozialversicherungen zu brechen) wurde auch das Projekt des elektronischen Rezepts vorangetrieben. Der Arzt lädt seine Verschreibung in die elektronische Gesundheitsakte (Elga) hoch, und der Patient kann sich die Medikamente in der Apotheke mit seiner E-Card abholen. Dazu ist es nicht unbedingt notwendig, persönlich in die Arztordination zu gehen, was erstens eine Vereinfachung und zweitens in Corona-Zeiten praktisch ist.

Zu wenig Geräte

Aber die breitflächige Umsetzung des elektronischen Rezepts stößt auf Schwierigkeiten, weil es in den Apotheken zu wenige Lesegeräte gibt. Sagt die Apothekerkammer. Alles nicht wahr, sagt der unter Türkis-Blau ernannte Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger, Peter Lehner, die Sache funktioniert.

Haben die Apotheken zu wenige Lesegeräte bestellt? Oder hat die Sozialbürokratie das Ganze zu wenig vorbereitet? Wer hat ein Rezept für Murks? (Hans Rauscher, 17.6.2022)