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Istanbul/Ankara – Ein Gericht in der Türkei hat Haftbefehl gegen 16 Journalisten erlassen. Sie seien am Donnerstag in ein Gefängnis im südöstlichen Diyarbakir gebracht worden, teilte die Anwaltsvereinigung MLSA mit. Alle Journalisten seien kurdisch und acht Tage lang in Gewahrsam gehalten worden – ohne formelle Anklage.

Die Journalisten sollen unter anderem für pro-kurdische und regierungskritische Medien arbeiten. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu wird ihnen etwa die Unterstützung der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vorgeworfen.

Die Gewerkschaft Disk-Is kündigte für Freitag einen Protest an. Die Anwaltsvereinigung von Diyarbakir kritisierte die Verhaftungen als Eingriff in die Pressefreiheit und forderte die Freilassung der Inhaftierten. In dem von der Organisation Reporter ohne Grenzen herausgegebenen Index zur Pressefreiheit rangiert die Türkei auf Platz 149 von 180 Ländern. (APA, 16.6.2022)