Brot ist in den letzten Monaten teurer geworden.
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Was ist eigentlich Inflation?

Vielleicht hast du es schon von deinen Eltern gehört oder hast es am Schulbuffet selbst bemerkt: Vieles ist in den letzten Monaten teurer geworden. Vor allem für Essen, Tanken, Heizen und Strom muss man viel mehr bezahlen.

Ökonomen, das sind Wissenschafter und Wissenschafterinnen, die sich mit der Wirtschaft beschäftigen, nennen das Inflation. Das Fachwort bedeutet nichts anderes als Teuerung. Jeden Monat schickt ein Amt Menschen in die Geschäfte, die schauen, wie sehr sich die Dinge verteuert haben. Im Mai lag diese sogenannte Inflationsrate bei 7,7 Prozent. Das heißt: Wenn du vor einem Jahr für 100 Euro einkaufen warst, musst du heute schon 107,70 Euro für den gleichen Einkauf bezahlen. Zwar steigen gleichzeitig auch die Löhne, aber meistens nicht so stark, wie sich alles verteuert.

Wegen des Kriegs in der Ukraine kann viel Weizen nicht angebaut oder aus dem Land gebracht werden.
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Warum gibt es Inflation?

Die Corona-Pandemie macht gerade eine Pause, und deshalb kaufen viele Menschen wieder mehr ein. Gleichzeitig ist aber China, wo viele Dinge produziert werden, noch sehr streng und lässt Fabriken und Häfen geschlossen. Weil weniger Dinge bei uns ankommen, werden diese begehrter – und teurer.

Dazu kommt der Krieg in der Ukraine. Die Europäische Union will weniger Öl und Gas in Russland kaufen, damit der russische Präsident Putin weniger Geld für den Krieg hat. Es gibt weniger Öl und Gas – oder es muss teurer von woanders hergeschafft werden. Fabriken, Lkws und auch Kraftwerke brauchen Gas und Treibstoff, deshalb wird alles andere auch teurer. Außerdem wächst in der Ukraine sehr viel Getreide, das in die ganze Welt geliefert wird. Wegen des Krieges kann gerade viel nicht -geerntet oder transportiert werden. Das macht auch bei uns das Brot teurer.

Vor rund 100 Jahren war die Inflation allerdings noch höher: Damals war Geld so wertlos, dass Kinder es als Bauklötze verwendeten.
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Was kann man gegen die Inflation tun?

Vor allem für Menschen, die wenig Geld haben, ist eine hohe Inflation ein großes Problem. Viele Staaten, auch Österreich, verteilen deshalb Geld unter den Menschen, um das Schlimmste zu verhindern. Auf Dauer ist das natürlich keine Lösung.

Eine wichtige Rolle spielen die sogenannten Notenbanken: Sie bestimmen, wie viel Geld gedruckt wird, und sollen so die Inflation im Griff behalten. Wenn sie zu hoch ist, können die Notenbanken weniger Geld drucken, damit es nicht zu viel Geld für zu wenige Waren gibt. Doch ganz so einfach ist es nicht – Expertinnen und Experten streiten darüber, was das Beste ist. Und natürlich hoffen alle, dass der Krieg in der Ukraine bald vorbei ist.

Die heutige Teuerungsrate ist übrigens gering im Vergleich zu jener in Deutschland 1923: Damals wurden Geldbündel so wertlos, dass Kinder sie als Bauklötze verwendeten. (Philip Pramer, 18.6.2022)