Franz Roitner war mit "Bauernleben" nicht der Erste, der die Idee für kostenlose Stellplätze am Bauernhof hatte. Und in Österreich ist er nicht einmal der Einzige. Kurioserweise wurde hierzulande zeitgleich das System "Schau aufs Land" mit ähnlichem Angebot geboren. In Europa waren die Franzosen Vorreiter darin, Campern das Landleben näherzubringen. Ihr erprobtes und beliebtes System "France Passion" existiert schon fast zehn Jahre lang und umfasst mehr als 2000 Gastgeber im ganzen Land.

Franz Roitner ist auf einem Bauernhof aufgewachsen, und gelegentlich macht er dort wieder Urlaub – zumindest seit es die privaten Stellplätze von "Bauernleben" gibt.
Foto: Roitner Media GmbH

Für Camper, die nichts mit Campingplätzen am Hut haben, sind das gute Nachrichten. Sie können mittlerweile durch halb Europa tingeln und kostenlos bei Bauern, bei Winzern und Brauern, bei Käsern und Nudelmachern oder bei anderen Manufakturen übernachten. Unter der Dachmarke der europäischen Organisation Fefi werden bereits mehr als 5200 Reiseziele in Norwegen, Schweden, Dänemark, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Spanien und Österreich nach demselben System angeboten: Man kauft die aktuelle Jahresausgabe mit den Stellplätzen – manche bieten ein Buch an, andere eine App oder beides – und bekommt einen Sticker für den Camper. In Anspruch nehmen kann das natürlich ebenso, wer mit einem gemieteten Wohnmobil unterwegs ist, das auch von privat zu privat über Dienste wie Paul Camper zu kriegen ist.

Über 500 Bauernhöfe und Weingüter in Österreich bieten über "Bauernleben" Stellplätze für autonome Wohnmobile an.
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Franz Roitner über das System: "Ich war anfangs erstaunt, dass so viele Bauern offen waren für die Idee und ohne Vorbehalte mitgemacht haben." Auch die Camper sind bei den ersten Malen überrascht, welch interessante Begegnungen oder gar Bekanntschaften sich bei solchen Aufenthalten ergeben. (saum, 21.6.2022)

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