Bregenz – Das Vorarlberger Textilunternehmen Wolford meldet für das Jahr 2021 einen Verlust von 5,26 Millionen Euro ohne Berücksichtigung von Zinsen und Steuern (EBIT). Damit konnte der Wäschehersteller sein EBIT gegenüber 2020 jedoch um 33 Millionen Euro steigern. Das sei das beste operative Ergebnis seit dem Geschäftsjahr 2015/16. Steigern konnte Wolford auch den Umsatz: Mit 108,9 Millionen Euro für den Berichtszeitraum Jänner bis Dezember 2021 schlug das Unternehmen nach eigenen Angaben das Vorjahr (Jänner bis Dezember 2020) um rund 13,2 Millionen Euro. Das EBITDA (operatives Ergebnis vor Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen) stieg um 8,5 Millionen Euro nach einem Vorjahresrückgang von 8,0 Millionen Euro.

Maßgeblich für den Ergebnissprung sei neben der deutlichen Reduzierung der operativen Kosten (Personalkosten und sonstige betriebliche Aufwendungen) um 14 Prozent eine zum Vorjahreszeitraum gesteigerte Bruttomarge von 80,7 Prozent.

Umsatzplus vor allem in China und den USA

Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Umsatz um 14 Prozent gesteigert werden: Wachstumstreiber seien insbesondere das China-Geschäft (plus 79 Prozent) und das US-Geschäft (plus 38 Prozent) gewesen. In Europa, dem Nahen Osten und Afrika konnte das Unternehmen um sieben Prozent zulegen. Der Retailbereich wuchs um 21 Prozent, Wholesale und Online wuchsen um drei respektive 27 Prozent.

Das Wachstum bei dem Vorarlberger Traditionsunternehmen folgt auf massive Einbußen während der Corona-Pandemie. Bereits zuvor hatte Wolford aber mit hohen Schulden zu kämpfen. 2020 wurde die Firmenzentrale in Bregenz zur Schuldentilgung verkauft.

Die Wolford AG wollte Jahres- und Konzernabschluss (zum 31. Dezember 2021) ursprünglich am 29. April veröffentlichen, dann am 25. Mai und verschob den Termin dann neuerlich auf den 17. Juni. Der seit Jahren mit roten Zahlen kämpfende Wäschekonzern hatte im Herbst 2020 eigentlich eine Rückkehr in die Gewinnzone für Ende 2021 angepeilt. Hauptaktionär des Unternehmens ist der chinesische Investor Fosun, der einen harten Sparkurs verordnet hat. Mit den Ergebnissen 2021 und einer soliden Planung sah sich das Unternehmen nach zehn Jahren dennoch "zurück auf Kurs". Digitalisierung und der weitere Umbau des Geschäftsmodells sollen fortgesetzt werden. (APA, miwi, 17.6.2022)