Zweieinhalb Jahre schon warst Du bei uns im Hause? Ist ja wie im Flug vergangen.

Foto: Andreas Stockinger

Du wirst also zum Abschied lautstark Servus sagen, Thorben, nächste Woche. Ich tue dies leise und frage mich dabei auch: Was denn, zweieinhalb Jahre schon warst Du bei uns im Hause? Ist ja wie im Flug vergangen – so schnell, wie Du nun einmal bist. Als hätte man die Zeit in einem Porsche vorbeigezogen, um nur eine Deiner Lieblingsautomarken zu benennen.

In der Renaissance gab es das Bildungsideal des uomo universale. Daran fühlte ich mich mitunter vage erinnert, Du Hansdampf in allen Gassen. Vom klassischen Feuilleton über die Immobilien zu den Mobilen, überall warst Du daheim, hast Du Deine persönliche Duftnote gesetzt, bis hin zum Computerspiel und dem in Nachtschichten kunstvoll zusammengebauten Lego-Ferrari, hast zu keiner zusätzlichen Belastung Nein gesagt.

Nun also von einem Strom zum nächsten, von der Donau an den Rhein, von Wien in Deine Kölner Heimat, von der Tageszeitung zum Nachrichtensender. Jede Wette, Dir werden unsere Flachwitze fehlen, jede Wette auch, Du wirst reüssieren mit Deinen Fremdsprachkenntnissen aus Ösistan, auch da warst Du stets gelehrig.

Auch wir konnten was lernen, den Faschingsgruß Alaaf etwa. Passt zur Situation: "All af" heißt schlicht: "Alles ab, alles weg". Du bist dann also mal weg. Mach’s gut, danke für Deinen Einsatz, pass auf Dich auf. Du fehlst uns jetzt schon. (Andreas Stockinger, 22.6.2022)