Das nepalesische Basislager liegt auf 5.364 Metern Seehöhe.

Foto: APA / Furtenbach Adventures

Kathmandu – Angesichts des Klimawandels erwägt die Regierung Nepals aus Sicherheitsgründen eine Verlegung des aktuell auf 5.364 Metern Seehöhe liegenden Mount-Everest-Basislagers. Beim Basislager des welthöchsten Bergs und umliegenden Bergen würde Gletschereis zunehmend schmelzen, was eine Gefahr für Bergsteiger im Basislager sein könnte, erklärte Behördenmitarbeiter Khimlal Gautam, der für das Bergsteigen in der Region zuständig ist.

Es könnten sich große Gletscherseen bilden, und diese könnten irgendwann plötzlich wie eine Flut über das Basislager und Dörfer in der Nähe hereinbrechen. Die Regierung suche jetzt nach Alternativorten für das Basislager weiter unten in der Nähe von Dörfern, wo es gewöhnlicherweise kein Eis gebe, sagte Gautam. Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen werde erst getroffen, wenn alle Interessensgruppen sich darauf einigten, sagte der Chef des nepalesischen Tourismusministeriums, Taranath Adhikari.

Immer weniger Gletschereis

Behördenmitarbeiter Gautam betonte auch, dass es über die Jahre mehr und mehr Expeditionen in der Everest-Region gebe und diese dann auch mehr Energie verbrauchen, also Flüssiggas oder Kerosin verbrennen und so Wärme erzeugen. Während man früher beim Basislager selbst im Frühling noch hohe, steil aufragende Türme aus Gletschereis gesehen habe, sei das heute seltener der Fall.

Der höchste Berg der Welt ist längst zu einer beliebten Touristendestination geworden. Reiseanbieter führen Expeditionen von Nepal auf den Gipfel ab etwa 18.000 Euro im Programm, Helikopter-Anreise und persönlicher Sherpa lassen sich dazubuchen. Trekkingtouren zum Basislager gibt es ab etwa 3.000 Euro. Die Bergsteiger hinterlassen viel Müll, der zunehmend zum Problem wird. Seit 2008 kümmern sich daher eigene Expeditionen um dessen Beseitigung. (APA, miwi, 17.6.2022)