Der israelische Gegenangriff südlich von Gaza-Stadt.

Foto: AFP / Eyad Baba

Gaza – Nach Monaten relativer Ruhe haben militante Palästinenser am Samstag nach israelischen Militärangaben eine Rakete auf den Süden Israels abgefeuert. Die israelische Luftwaffe habe daraufhin Ziele der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Berichte über mögliche Opfer dort oder in Israel gab es zunächst nicht. Die Rakete sei von der Hamas auf die südisraelische Stadt Aschkelon abgefeuert worden, erklärte das israelische Militär. Sie sei aber von der Raketenabwehr abgefangen worden. Der militärische Teil der Hamas war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

An der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel war es seit dem elftägigen Krieg zwischen beiden Seiten im Mai 2021 vergleichsweise ruhig. Dagegen hat die Gewalt im von Israel besetzten Westjordanland in den vergangenen Monaten zugenommen. Am Freitag töteten dort israelische Soldaten nach Militärangaben drei bewaffnete Palästinenser in der Stadt Dschenin. In dem Gebiet wurden Razzien des israelischen Militärs verstärkt, nachdem militante Palästinenser in Israel auf offener Straße mehrere Angriffe verübt hatten.

Von den USA vermittelte Friedensgespräche mit dem Ziel, einen palästinensischen Staat in Ost-Jerusalem, dem Westjordanland und dem Gazastreifen zu gründen, waren 2014 abgebrochen worden. Anzeichen für ihre Wiederbelebung gibt es derzeit nicht. US-Präsident Joe Biden wird voraussichtlich im Juli bei einem Besuch in der Region mit israelischen und palästinensischen Spitzenpolitikern zusammentreffen. (Reuters, APA, 18.6.2022)