Annalena Baerbock verwendet das besagte Mailkonto nicht mehr aktiv.

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Bei Cyberangriffen auf IT-Systeme der deutschen Grünen waren auch die Partei-Mailadressen der beiden früheren Vorsitzenden Robert Habeck und Annalena Baerbock betroffen. Das berichtete das deutschen Wochenmagazin "Spiegel". Eine Grünen-Sprecherin bestätigte dies am Samstag. Die Konten seien allerdings nicht mehr aktiv verwendet worden. Der deutsche Wirtschaftsminister Habeck und Außenministerin Baerbock sind seit Jänner keine Parteichefs mehr.

Wie der "Spiegel" berichtete, führen bei den Ermittlungen zu den Hintergründen der Cyberattacke erste Spuren Richtung Russland. Sowohl das gezielte Vorgehen der Angreifer als auch technische Details ließen die Sicherheitsbehörden zur Einschätzung kommen, dass die Hacker einen russischen Hintergrund haben könnten.

Mehrere Hackerangriffe

Die deutschen Grünen sind in den vergangenen Wochen mehrfach von Hackern angegriffen worden, wie eine Sprecherin bereits am Donnerstag bestätigt hatte. Dadurch sei der Zugang zum "Grünen Netz", einer internen Plattform der Partei, seit dem 13. Juni nur eingeschränkt nutzbar. Den bisher unbekannten Angreifern sei es gelungen, auch in die Partei-Mailkonten der neuen Grünen-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour einzudringen und E-Mails teilweise an externe Server weiterzuleiten. Bereits am 30. Mai habe es einen Angriff auf das IT-System der Partei gegeben, woraufhin die Partei Anzeige erstattete.

Wie der "Spiegel" nun schrieb, hat die Berliner Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wegen des Ausspähens von Daten und der Datenveränderung. Neben dem Landeskriminalamt sei auch das Bundeskriminalamt in die Ermittlungen eingebunden. (APA/dpa, 18.6.2022))