Der Autor Werner Lampert, die frühere Grünen-Politikerin Christiane Brunner, Ex-Justizministerin Maria Berger, Ex-Ministerin Maria Rauch-Kallat und der ehemalige Nationalratsabgeordnete Sepp Schellhorn (v.l.) brachten sich am Sonntag für Alexander Van der Bellen in Position.

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Wien – Bundespräsident Alexander Van der Bellen bekommt bei der Kampagne für seine Wiederwahl prominente Unterstützung aus unterschiedlicher politischer Richtung. Am Sonntag haben unter dem Titel "Stimmen für Van der Bellen" Ex-ÖVP-Ministerin Maria Rauch-Kallat, Ex-SPÖ-Justizministerin Maria Berger, der frühere NEOS-Nationalratsabgeordnete Sepp Schellhorn, die frühere Grünen-Energiesprecherin Christiane Brunner und Bio-Pionier Werner Lampert für Van der Bellens Wiederwahl geworben.

Sie würden sowohl beim Sammeln der notwendigen Unterstützungserklärungen als auch im Wahlkampf mithelfen, betonten sie vor Journalisten. Rauch-Kallat ist zwar als Privatperson an Bord, aber auch ohne offizielle Wahlempfehlung ihrer Partei gebe es "viele in der ÖVP, die so denken wie ich", sagte sie auf Nachfrage.

Rauch-Kallat: Staatsmann "mit einem Schuss Humor"

Schon 2016 sei sie davon überzeugt gewesen, dass Van der Bellen die richtigen Qualitäten für das Amt mitbringe. Nach den "turbulenten Zeiten" seit seiner Wahl gelte das umso mehr, verwies sie auf seinen Umgang mit Ibiza-Skandal, Misstrauensvotum, Übergangsregierung und Coronakrise. "Seine ruhige und besonnene Art hat uns allen in den letzten fünfeinhalb Jahren gut getan." Van der Bellen habe sich zum Staatsmann entwickelt, aber immer "mit einem Schuss Humor".

Berger: "Kein Amt für Anfänger"

"Das Amt des Bundespräsidenten ist kein Amt für Anfänger", hob Berger Van der Bellens Leistungen hervor. Er habe etwa die Verfassung vor unqualifizierten und abwertenden Äußerungen schützen müssen – immerhin habe es in den vergangenen Jahren Regierungspolitiker gegeben, die Politik über Recht stellen wollten oder Urteile des Verfassungsgerichtshofs als unverbindliche Empfehlung sahen. Van der Bellens Aussage ("So sind wir nicht") nach Bekanntwerden der Ibiza-Affäre sei wichtig gewesen, um das "ramponierte Ansehen" Österreichs in Europa wiederherzustellen. Die dem Präsidenten eigene Gelassenheit werde es auch in den kommenden Krisen brauchen.

Schellhorn: "Immer auf die Mitte zugegangen"

In Jahren der Unsicherheit sei eine Wahl zum Bundespräsidenten eine sehr ernste Angelegenheit, "er übernimmt viel Verantwortung", betonte Schellhorn. Immer noch gebe es in der Politik jene Überdosis Gift, wegen der er selbst sich zurückgezogen habe. In der Gesellschaft würden die Ränder immer stärker und die Mitte ziehe nach. Auch deshalb sei Van der Bellen der richtige Mann für das Bundespräsidentenamt, "weil er immer auf die Mitte zugegangen ist". Er sei ein Mensch, der selbst dem politischen Gegner einen Vertrauensvorschuss gewähre.

"Läufer für Van der Bellen"

Laut Wahlkampfleiter Martin Radjaby haben sich schon viel Unterstützerinnen und Unterstützer gemeldet, so gebe es etwa die Gruppe "Läufer für Van der Bellen" und Unterstützung aus der Gastronomie. Wie es kurz nach Start der Spendenkampagne mit der finanziellen Unterstützung aussieht, soll Anfang Juli bekanntgegeben werden. Man sei jedenfalls auch im Gespräch mit Großspendern. Diese würden wie Kleinspender auch ab kommendem Monat transparent auf der Homepage www.vanderbellen.at öffentlich gemacht. (APA, red, 19.6.2022)