Krypto steckt in einer Krise.

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Krypto-Investoren zählen derzeit ihre Verluste. Nachdem der Markt schon im Mai crashte, ging es Bitcoin Anfang der Woche erneut an den Kragen. Steigende Leitzinsen und Krisen bei Plattformen wie Coinbase und Celsius, das Vermögenswerte in Höhe von 20 Milliarden Dollar verwaltete, brachten den Kurs erneut ins Straucheln. In der Nacht auf Sonntag fiel dieser kurzzeitig unter 18.000 Dollar.

Doch nicht nur Investorinnen und Investoren gleiten die einst hohen Profite durch die Finger. Wie "Finbold" berichtet, lohnt sich mittlerweile auch das umstrittene Mining der ältesten Kryptowährung nicht mehr. Der Grund: Der Preis ist so tief gesunken, dass er mit den Kosten gleichauf liegt. "Für einige #Bitcoin-Miner könnte es im Moment sogar unrentabel sein", schreibt die Analyseplattform "Cryptorank".

Umstrittenes Mining

Durch das Lösen komplexer mathematischer Probleme werden beim Mining neue Bitcoin erzeugt und in Umlauf gebracht. Um profitabel zu sein, betreiben Miner teils riesige Rechenfarmen, die wegen des hohen Stromverbrauchs vor allem aus der Perspektive des Umweltschutzes kritisiert werden. Teilweise nehmen Akteurinnen und Akteure dafür sogar stillgelegte Kraftwerke wieder in Betrieb. So geschehen zum Beispiel 2021 in New York.

Die Folgen der Krise bekamen auch die größten Handelsplattformen zu spüren. Coinbase kündigte Anfang der Woche die Entlassung von mehr als 1.000 Angestellten an. Celsius, eine Art Kryptobank, stoppte alle Transaktionen und fror somit das Vermögen seiner mehr als eine Million Kundinnen ein.

Optimismus

Einzig Binance-CEO Changpeng Zhao scheint optimistisch in die Zukunft zu schauen. Inmitten der Krise kündigte er die Schaffung von 2.000 neuen Stellen an. Dies sei möglich, weil man in den Monaten zuvor auf teure Super-Bowl-Werbespots und Sponsorenverträge verzichtet habe. Die derzeitige Krise sei laut ihm vergleichbar mit dem Aktienmarkt, sagte er im Interview mit Bloomberg. Auch dort sehe man hohe Verluste. (red, 19.6.2022)