Die Präsidentschaftskanzler, der Sitz des Bundespräsidenten. Bleibt Alexander Van der Bellen?

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Tu Felix Austria wähle! Irgendwie geht es heuer beim Präsidentschaftswahlkampf ein wenig zu wie bei der Bachelorette, Austria-Edition. Wer erhält die rote Rose, jene Rose, die vergeben werden muss, bevor das letzte Blatt fällt, um Monströses zu verhindern? Verzeihung, ganz falscher Film. Hier geht es deutlich weniger um wahre Liebe, sondern es geht um die Qual der Entscheidung und Respekt vor dem Amt und Ruhe vor dem Sturm. Wird es der distinguierte, etwas zu schweigsame ältere Herr mit dem sympathischen älteren Hund und dem Drang, unerwartet hinter geheimnisvollen Tapetentüren zu verschwinden? Oder der junge sexy Sängerarzt mit der gebrauten Partei? Reicht Bier statt Tier auf dem Wahlplakat? Das Motto dieses Kandidaten könnte durchaus lauten: Dichter als Goethe, aber dicht genug für Staatsmannwürden?

Parteifarbe und Promillegehalt

Wer hingegen ganz blau antritt, steht noch nicht fest, auch korrespondiert die Farbe nicht zwingend mit dem Grad der möglichen Alkoholisierung, in der Vergangenheit waren Parteifarbe und Promillegehalt aber durchaus auch kommunizierende Gefäße. Seidlweise.

Frauen aller Couleur halten sich noch bedeckt, um sich keine Blöße zu geben. Und dann hätten wir noch Gerald Grosz, der zwar per Buchtitel zur Sauberkeit aufruft, aber nicht auf seinen eigenen Vorschlag hört und offenbar trotzdem kandidiert. Herr Hörl steht heuer leider nicht zur Wahl, das Volk muss also dieses Mal alles ganz allein richtig machen. (Julya Rabinowich, 20.6.2022)