Der Start der smartphonetauglichen Umsetzung des Führerscheins verschiebt sich um mehrere Monate nach hinten.

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Der Umbau des Ministerteams seitens der ÖVP sorgt für eine Verzögerung beim digitalen Führerschein, der den Fahrzeuglenkerausweis auch smartphonetauglich macht. Dieser sollte eigentlich eines der ersten Vorzeigeprojekte für das Identifikationssystem ID Austria werden. Geplant war der Start für beides bis zum Sommer, nun steht fest: Es wird frühestens im Herbst so weit sein.

Grund ist, so berichtet der ORF, die Verschiebung der Digitalisierungsagenden. Nach dem Rücktritt von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck im Mai wurden diese ins Finanzministerium verlagert. Dort ist nun Staatssekretär Florian Tursky (beide ÖVP) zuständig. Bei der Übernahme habe man erst alle Projekte "genauer beleuchten und priorisieren" müssen, erklärt ein Sprecher von Tursky.

Sowohl der digitale Führerschein als auch ID Austria würden aber weiterhin "hohen Stellenwert" genießen. Aktuelles Ziel sei es nun, beides im Herbst an den Start zu bringen. Ein konkretes Datum wird aktuell aber nicht genannt.

EU-weit gültiges Ausweissystem

Die E-ID folgt der Bürgerkarte und Handysignatur als Möglichkeit, sich für Behördengänge und andere Angelegenheiten sicher auszuweisen. Sie soll auch den Vorgaben für ein europaweites Identifikationssystem in der E-IDAS-Verordnung entsprechen und ein Gegengewicht zu den Anmeldesystemen von Google und Apple bilden, die von vielen Onlinediensten genutzt werden.

Der digitale Führerschein wird vorerst nur in Österreich gültig sein. Bereits 2023 könnte aber schon eine Verwendung innerhalb der EU möglich werden. (gpi, 20.6.22)