Der Prozess gegen den mutmaßlichen Schützen beginnt am Dienstag.

Foto: Reuters / Thilo Schmuelgen

Bei einer Verkehrskontrolle im deutschen Landkreis Kusel wurden Ende Jänner zwei Polizisten erschossen. Zwei verdächtige Personen konnten kurz darauf festgenommen werden, als Tathintergrund vermuten die Ermittler die versuchte Vertuschung von Wilderei. Am Dienstag begann nun vor dem Landgericht Kaiserslautern der Prozess gegen den mutmaßlichen Schützen.

Wie der "Spiegel" berichtet, haben nicht nur die Tatverdächtigen mit strafrechtlichen Folgen zu rechnen. Am Montag fanden in 15 deutschen Bundesländern Hausdurchsuchungen bei 75 Personen statt – weil ihnen die Veröffentlichung von Hasspostings vorgeworfen wird. Es werde gegen insgesamt 150 Beschuldigte ermittelt, die den Mord gefeiert oder über die Opfer hergezogen haben sollen.

Geräte beschlagnahmt

Im Rahmen der Razzien wurden laut den Berichterstattern insgesamt 180 Geräte beschlagnahmt, darunter Smartphones und Laptops. Laut der "Zeit" folgten die Maßnahmen den Ermittlungen der Ermittlungsgruppe "Hate Speech" des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz.

Dem mutmaßlichen Schützen wirft die Staatsanwaltschaft unter anderem zwei Morde vor, "aus Habgier und um eine Straftat zu verdecken". Das Verbrechen sorgte in ganz Deutschland für Entsetzen. Bis zum 9. September sind 14 Termine vorgesehen, mehrere Sachverständige und eine Vielzahl von Zeugen sind geladen.

Wilderei

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 39-Jährige in der Tatnacht mit einem Komplizen zur Jagdwilderei in der Pfalz unterwegs war. Dem 33-jährigen zweiten Mann wirft die Justiz unter anderem versuchte Strafvereitelung vor – er habe beim Spurenverwischen geholfen. Zudem werden beide der gemeinschaftlichen nächtlichen Jagdwilderei beschuldigt. Die beiden Verdächtigen flohen der Justiz zufolge und wurden wenige Stunden später im Saarland festgenommen. (red, APA, 21.6.2022)