Cannabis ist eine Volksdroge: Der Konsum von THC-haltigem Marihuana ist in den letzten Jahren in die Höhe geschnellt. Dabei ist das eigentlich verboten. Immer mehr Menschen nehmen also strafrechtliche Konsequenzen in Kauf, wenn sie abends einen Joint anzünden.

Selbstverständlich sollte Cannabis nicht verharmlost werden.
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Das sollte der Politik zu denken geben. Selbstverständlich sollte Cannabis nicht verharmlost werden: Der Konsum kann, vor allem bei Jugendlichen, schädlich für das Gehirn sein. Anders als bei Alkohol kann zwar keine körperliche Abhängigkeit entstehen – doch auch eine psychische kann lähmen.

Statt diese Menschen zu kriminalisieren, ist es Zeit, einen geregelten Markt zu schaffen, wie es nun die Junos, die Jugendorganisation der Neos, fordern. Damit wäre es möglich, eine Altersbeschränkung einzuführen, etwa ab 18 oder sogar 25 Jahren, wenn das Gehirn vollständig entwickelt ist. Auch könnten niederschwellige Hilfsangebote geschaffen werden.

Die vielzitierte Gefahr der Einstiegsdroge wäre ebenso eingedämmt: Ohne versteckte Drogendeals würde der Kontakt mit anderen, gefährlicheren Substanzen eher ausbleiben. Und Suchtgefährdete müssten es sich nicht mehr zwei Mal überlegen, ob sie Unterstützung suchen sollen.

Spätestens wenn Deutschland Cannabis legalisiert, wird Hanf nicht mehr von den Straßen zu verbannen sein. Bevor das geschieht, könnte die Regierung eine eigene Strategie entwickeln – und obendrein über Steuern mitverdienen. (Muzayen Al-Youssef, 21.6.2022)