Schritte Richtung Gleichberechtigung.

Foto: Imago/Michael Memmler

Auch der Schweizerische Fußballverband (SFV) sorgt für mehr finanzielle Geschlechtergerechtigkeit. Wie der SFV mitteilte, zahlt Hauptsponsor Credit Suisse künftig die gleichen Prämien an die Frauen- und Männer-Nationalteams aus. Der SFV selbst setze "mit eigenen Maßnahmen das Bestreben nach Gleichstellung fort".

Bis 2024 werden im SFV "sämtliche partnerbezogenen Erfolgsprämien" für die Frauen- und Männer-Nationalteams zu 100 Prozent angeglichen. Dies betreffe die Bonuszahlungen, die beispielsweise bei erfolgreicher Qualifikation für eine EM- oder WM-Endrunde oder bei Erfolgen bei diesen Turnieren anfallen. Die zusätzlichen Mittel würden "direkt an die Spielerinnen und Spieler ausbezahlt".

Ebenfalls gleichgestellt werden ab sofort die Entschädigungen für kommerzielle Rechte. Eine weitere Anpassung erfolge im Bereich der UEFA- und FIFA-Einnahmen bei sportlichen Erfolgen.

"Ein erster Schritt"

"Dass unsere langjährige Hauptpartnerin Credit Suisse die Prämienzahlungen angleicht, ist ein starkes Zeichen für den Frauenfußball, das wir unterstützen und mit eigenen Maßnahmen weiter vorantreiben", sagte SFV-Präsident Dominique Blanc.

Frauenfußball-Direktorin Tatjana Haenni ergänzte: "Das ist der erste Schritt zur Gleichberechtigung. Ja, es ist nicht Equal Pay auf allen Ebenen. Aber es ist ein erster Schritt. Ein toller erster Schritt."

Wegbereiter bei der Angleichung der Prämien sind die USA, Brasilien, England, Norwegen und Dänemark. In den letzten Tagen leiteten auch die Fußballverbände Spaniens und der Niederlande entsprechende Maßnahmen ein.

Der Österreichische Fußballbund (ÖFB) steht dem Thema ebenso noch reserviert gegenüber wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB). Für diesen sagte Oliver Bierhoff, Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie, am 9. Juni am Rande der Nations-League-Spiele des Männerteams, der Verband tue "alles" dafür, dass Frauen "die gleichen Bedingungen haben". Bierhoff merkte mit Blick auf die Ausschüttung der Prämien aber an, dass "Einnahmen und Umsätze bei einem Turnier der Männer ganz anders als bei einem Frauen-Turnier" seien. (sid, red, 21.6.2022)