Der 53-jährige Werner Amon (l.) wird Landesrat in der Regierung des nächsten steirischen Landeshauptmannes Christopher Drexler.

Foto: APA/Scheriau

Sieben Jahre ÖAAB-Generalsekretär, zwei Jahre ÖVP-Generalsekretär, 25 Jahre Nationalratsabgeordneter, Bezirksparteichef erst in Knittelfeld, dann in Deutschlandsberg – und zuletzt Volksanwalt. Werner Amon ist mit 53 Jahren schon lange ein schwarzes Urgestein. Dass ihn der designierte steirische Landeshauptmann Christopher Drexler in sein Regierungsteam holt, wie er am Dienstag verkündete, begründet dieser auch mit der "großen politischen Erfahrung" und damit, dass Amon "regional verwurzelt" blieb. Er lebt in Groß Sankt Florian.

"Kein Zeichen der Erneuerug"

Kritiker vermissen aber gerade deshalb das "Zeichen einer Erneuerung", wie es die grüne Landtagsklubchefin Sandra Krautwaschl in einer Aussendung formuliert: "Amon ist ein Politikertyp, der sich schwertut, zwischen Amt und Parteizugehörigkeit zu unterscheiden. Insofern sehe ich diese Personalentscheidung sehr kritisch", führt Krautwaschl weiter aus.

Als Landesrat wird Amon die Ressorts Bildung, Europa und Personal übernehmen. Europa und Personal von Nochlandesrat Drexler, der nu

r die Kultur als Landeshauptmann behalten will. Die Bildung gibt Landesrätin Juliane Bogner-Strauß ab. Sie behält das Gesellschaftsressort (Familie, Frauen, Jugend) sowie Gesundheit und Pflege und übernimmt neu das Sportressort von Drexler.

Der studierte Betriebswirt Amon war schon in seiner Zeit als Parlamentarier zeitweise Bereichssprecher seiner Fraktion für Bildung und Unterricht sowie Europa- und Außenpolitik.

"Keine Vorschusslorbeeren"

Etwas freundlichere Worte, aber "keine Vorschusslorbeeren" gab es am Dienstag in einer Aussendung der KPÖ-Landtagsklubchefin Claudia Klimt-Weithaler, die Amon seit Jugendtagen aus der Obersteiermark kennt: "Mit Werner Amon habe ich eine gute Gesprächsbasis, daher hoffe ich vonseiten der KPÖ auf eine gute Zusammenarbeit." Man werde ihn an seinen Taten messen. Das Herauslösen der Bildung aus dem "zu großen Ressort von Landesrätin Bogner-Strauß" begrüßt Klimt-Weithaler, sie hoffe auf überfällige Verbesserungen auch für die Elementarbildung.

Für die Nachfolge als Volksanwalt hat die ÖVP das Vorschlagsrecht. Die Bestellung soll noch im Juli erfolgen, heißt es aus dem Bundeskanzleramt. (Colette M. Schmidt, 21.6.2022)