Auch EU-Institutionen selbst wurden schon für Greenwashing kritisiert. Hier zu sehen ist eine Aktion des Koala-Kollektivs im Jänner 2022 in Frankfurt am Main.

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Brüssel – Die Europäische Union hat eine Einigung über die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Großunternehmen ab 2024 erzielt. "Dies zielt darauf ab, dem Greenwashing ein Ende zu setzen und die Grundlage für Nachhaltigkeitsberichtsstandards auf globaler Ebene zu schaffen", teilte der Rechtsausschuss des Parlaments am Dienstag mit. Als Greenwashing bezeichnet man die Strategie meist großer Unternehmen, ihr umweltschädliches Verhalten zu kaschieren und sich im Gegenteil als umweltbewusste Unternehmen darzustellen, denen der Klimaschutz am Herzen liegt.

Wenn es nach dem Parlamentsausschuss geht, sollen sowohl börsennotierte als auch nicht börsennotierte Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und einem Umsatz von 40 Millionen Euro nun Risiken und Chancen im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) sowie die Auswirkungen ihrer Aktivitäten auf die Umwelt und die Menschen klar offenlegen müssen. "Von nun an wird eine saubere Menschenrechtsbilanz genauso wichtig sein wie eine saubere Bilanz", sagte Pascal Durand, der die Verhandlungen im Parlament leitete. Die Regeln sind Teil eines EU-Pakets, das eine Taxonomie für grüne Investitionen und ESG-Offenlegungen umfasst, um den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu unterstützen. Die Vereinbarung muss noch durch die EU-Staaten und das Parlament ratifiziert werden. (Reuters, 22.6.2022)