Als Konsequenz eines Dauermangels vermindert Daimler Truck die Anzahl von Chips in seinen Lastwagen. Der Hersteller setze zudem auf andere Lieferanten für diese elektronischen Bauteile, sagte Finanzchef Jochen Goetz am Mittwoch bei der Online-Hauptversammlung in Stuttgart. "Die Beeinträchtigungen in den Lieferketten, insbesondere bei den Halbleitern, belasten unser Geschäft."

Bei den Chips dürfte sich die Lage im zweiten Halbjahr verbessern, sagte Goetz nach Aktionärsfragen. Der Engpass betrifft die gesamte Branche und hatte bei Daimler Truck in der Vergangenheit auch eine Produktion auf Halde ausgelöst, da Bauteile fehlten.

Der Lastwagen- und Bushersteller veranstaltete seine erste öffentliche Hauptversammlung. Im vergangenen Dezember hatte der damalige Daimler-Konzern, der nun unter Mercedes-Benz firmiert, das große Geschäft mit Lkw und Bussen abgespalten, das nun eigenständig ist.

Daimler Truck erwartet im laufenden Jahr ungeachtet des Ukraine-Kriegs und der Lieferschwierigkeiten einen Umsatz von bis zu 50 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr waren es fast 40 Milliarden Euro gewesen. Das Unternehmen mit rund 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört zu den größten Herstellern von Lastwagen und Bussen.

Produktionsprobleme bei Toyota

Auch Toyota spürt weiterhin die Auswirkungen. Der weltgrößte Autobauer senkt wegen der anhaltenden Chipknappheit und Lieferketten-Problemen erneut sein Produktionsziel. Im Juli sollten weltweit 800.000 Fahrzeuge vom Band rollen, 50.000 weniger als bisher geplant, teilte der japanische Konzern am Mittwoch mit. "Wegen der Engpässe bei Halbleitern und der Verbreitung von Corona bleiben Prognosen schwierig, das Produktionsziel könnte niedriger ausfallen", warnte Toyota.

An dem Plan, im Gesamtjahr 9,7 Millionen Fahrzeuge zu produzieren, hielt der Konzern fest, auch wenn er schon im Mai gewarnt hatte, dass die Zahl niedriger ausfallen könnte. Damals hatte der Volkswagen-Konkurrent sein Produktionsziel für die Monate Juni bis August reduziert.