Der Blick auf die Wiener Innenstadt.

Foto: DER STANDARD / Christian Fischer

Wien – Nach der Aufhebung eines Großteils der Corona-Beschränkungen ist Wien wieder die lebenswerteste Stadt der Welt. Im diesjährigen Index der britischen "Economist"-Gruppe, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, gewann Österreichs Hauptstadt erstmals seit Pandemiebeginn den Spitzenplatz zurück. Im Vorjahr rangierte Wien lediglich auf dem zwölften Platz. Hinter Wien landen diesmal Kopenhagen, Zürich, Calgary, Vancouver und Genf. Danach folgen Frankfurt, Toronto und Amsterdam sowie Osaka und Melbourne.

Voriges Jahr war die Lebensqualität europäischer Metropolen aufgrund der Corona-Krise deutlich zurückgefallen, während das weitgehend normale Leben im abgeschotteten Neuseeland Auckland den ersten Platz beschert hatte. Mit der Aufhebung der Corona-Maßnahmen rutschten Metropolen in Neuseeland, Australien und China 2022 wieder ab.

Vergleich von 172 Städten

Der Studie des britischen Wirtschaftsmagazins wurden 33 neue Städte hinzugefügt. Insgesamt wurden somit 172 Städte verglichen. Als erste europäische Metropole konnte Wien 2018 den Spitzenplatz des "Economist Intelligence Unit Global Survey" belegen. Bewertet werden Gesundheitssystem, Bildung, Kultur und Infrastruktur, ebenso wie soziale Sicherheit, politische Stabilität oder die Kriminalitätsrate.

Wien wurde ausgezeichnet, da es reichlich Kultur- und Unterhaltungsmöglichkeiten biete. Gleichzeitig punktete die Stadt mit guter Infrastruktur und Gesundheitsversorgung sowie allgemeiner Stabilität. Mit dem Ergebnis ist Wien somit schon dreimal innerhalb von fünf Jahren an erster Stelle des Rankings gelistet.

Kiew nicht mehr in Liste

Infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine büßten Moskau und St. Petersburg laut den Analysten stark an Stabilität und damit an Lebensqualität ein. Grund dafür seien der Abzug zahlreicher westlicher Firmen und die zunehmende Zensur.

Die ukrainische Hauptstadt Kiew wurde dieses Jahr aus der Wertung genommen, da der zuständige Korrespondent mit Beginn des Krieges die Stadt verlassen musste. Auch auf osteuropäische Städte wirkt sich der Krieg im Ranking aus: Warschau und Budapest mussten wegen der geopolitischen Lage an Stabilitätspunkten einbüßen.

Die Schlusslichter des Rankings bilden Damaskus (Syrien), Lagos (Nigeria), Tripolis (Libyen), Algier (Algerien) und Karatschi (Pakistan). Grund für deren schlechte Platzierung seien soziale Unruhen, Terrorismus und Konflikte. Die meisten der Schlusslichter hätten ihre Position aber im Vergleich zum Vorjahr verbessert, weil sich die Corona-Situation insgesamt entspannt hätte. Dass Städte aus dem globalen Norden die vorderen Plätzen des Rankings dominieren, wird mit einer hohen Impfquote begründet, die ein fast normales Leben mit der Pandemie ermögliche. (lalo, APA, 23.6.2022)