Tesla macht Verluste.

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Die neuen Tesla–Fabriken in Grünheide und Texas verlieren Konzernchef Elon Musk zufolge im Moment Milliarden. Grund sei ein Mangel an Batterien und Lieferkettenprobleme wegen der Lage in den chinesischen Häfen, erklärte Musk in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. "Die beiden Fabriken in Berlin und Austin sind im Moment gigantische Geldöfen", sagte er dem Tesla Owners Silicon Valley, einem von Tesla anerkannten Verein. "Es ist wirklich wie ein gigantisches Dröhnen, dieses Geräusch von brennendem Geld."

In Texas würden derzeit nur eine verschwindend geringe Anzahl von Autos vom Band rollen. Es gebe Schwierigkeiten, die Produktion der neuen 4680-Batterien zu steigern und die Werkzeuge für die Herstellung der herkömmlichen 2170-Batterien würden "in einem Hafen in China festsitzen", erklärte Musk. Die Fabrik in Grünheide sei in einer "etwas besseren Position", weil von Anfang an die traditionellen 2170-Batterien verbaut wurden.

"Albtraum"

Die vergangenen zwei Jahre seien laut Musk ein "absoluter Albtraum" gewesen wegen Unterbrechungen der Lieferketten und immer neuen Problemen. "Und wir sind noch nicht damit durch", hieß es in dem Interview, das am 31. Mai geführt wurde. Zuletzt habe der Lockdown in Shanghai nicht nur die Autoproduktion vor Ort lahmgelegt, sondern auch im kalifornischen Werk, das einige in China hergestellte Fahrzeugteile verwende, sagte Musk. Die größte Sorge für Tesla sei: "Wie können wir die Fabriken am laufen halten, damit wir unsere Mitarbeiter bezahlen können und nicht Pleite gehen?"

Der Elektroautobauer plant, den Großteil der Produktion am Standort Shanghai in den ersten beiden Juliwochen wegen Modernisierungsarbeiten zur Produktionssteigerung auszusetzen, wie aus einem internen Memo hervorgeht, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Musk hatte am Dienstag angekündigt, in den kommenden drei Monaten wegen der weltweiten Wirtschaftsabkühlung Tausende Stellen zu streichen. (Reuters, 23.6.2022)