"Global Dream One" und "Global Dream Two" sollten die weltweit größten Kreuzfahrtschiffe werden mit Platz für rund 9.000 Passagieren in 2.500 Kabinen sowie 2.200 Besatzungsmitgliedern. Gemessen an den Passagierzahlen hätte kein Kreuzfahrtschiff je diese Größe gehabt. Auch die Attraktionen sollten Rekorde brechen: Sie hätten über die größten Kinosäle auf einem Schiff und die längsten Achterbahnen auf hoher See verfügen sollen.

Die Global Dream One ist zu 80 Prozent fertig und könnte versteigert werden, während ihr Schwersternschiff, die Global Dream Two verschrottet werden soll.
Foto: APA/AFP/GREGOR FISCHER

Doch daraus wird nichts: Anfang des Jahres schlitterte der malaiische Kreuzfahrt-Unternehmer und Werftbesitzer Lim Kok Thay und seiner Unternehmensgruppe Genting Hongkong in die Insolvenz, wie die Welt berichtet. Nun wollen die Insolvenzverwalter den Großteil der halbfertigen 341 Meter langen Global Dream Two, die noch auf dem Baudock der MV Werften in Rostock-Warnemünde liegt, als Schrott verkaufen.

Millionengrab

Es gilt als unwahrscheinlich, dass ein Interessent daraus ein fertiges Schiff bauen wird, heißt es in dem Bericht weiter. Die Zeitung liefert auch Zahlen, um die Dimension der Pleite aufzuzeigen: In den Bau der Global Dream Two sind vor der Insolvenz rund 200 Millionen Euro geflossen. Der geschätzte Gesamtpreis des fertigen Kreuzfahrtriesen hätte bei rund 1,5 Milliarden Euro gelegen.

Mit und 9.000 Passagieren in 2.500 Kabinen wären die Kreuzfahrtschiffe, gemessen an der Passagierzahl, die größten der Welt gewesen.
Foto: REUTERS/Annegret Hilse

Während das Schicksal der Global Dream Two besiegelt scheint, stellt sich die Lage bei ihrem Schwesternschiff anders dar: Sie liegt am Werftstandort in Wismar in der größten Halle. Es ist zu etwa 80 Prozent fertig gebaut, verfügt in weiten Teilen über einen Anstrich und wirkt wie ein fahrtüchtiges Kreuzfahrtschiff. Im Wesentlichen fehlt noch der Innenausbau samt den Kabinen, die deutlich größer ausfallen sollen als üblich. Von einer Verschrottung ist nicht die Rede, sie könnte versteigert werden. (red, 23.6.2022)