Hell, geräumig und funktional sollen die neuen Werkstätten im Salzburger Festspielbezirk werden.

Visualisierung: Jabornegg & Pálffy

Eines kann man jetzt schon sagen: Die Kosten der Sanierung des Salzburger Festspielbezirks werden den einst gesetzten Rahmen von rund 263 Millionen Euro bei weitem übersteigen. Aktuell belaufen sich die Schätzungen laut Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) auf 335 Millionen. Und auch das ist vermutlich nur irgendeine Zahl.

Anlass der Schätzungen Haslauers – er ist auch Vorsitzender des Kuratoriums des Salzburger Festspielfonds – war die Präsentation des Siegerprojekts des Generalplaner-Wettbewerbs für die Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser. Gewonnen hat das auf die Umgestaltung historischer Raumgefüge spezialisierte Wiener Architekturbüro Jabornegg & Pálffy.

Einfachheit und Klarheit

Jabornegg & Pálffy sei es gelungen, eine "eierlegende Wollmilchsau" zu entwerfen, formulierte der Juryvorsitzende Volke Staab bei der Präsentation am Donnerstag launig. Der Berliner Architekt weiter: "Das Überraschende der siegreichen Arbeit besteht in der Einfachheit und Klarheit, mit der sie die hochkomplexe Aufgabe löst. Sie teilt die Nutzungen auf einen Neubau und einen in den Mönchsberg integrierten Bereich auf und löst diese Trennung nicht nur organisatorisch und im Hinblick auf die Qualität der Arbeitsplätze hervorragend, sondern fügt sich damit auch überzeugend in das historische Ensemble des Festspielbezirks ein."

Insgesamt gewinnen die Festspiele mit dem Umbau rund 11.000 Quadratmeter Nutzfläche im Bereich Werkstätten und Verwaltung. Baubeginn soll im Herbst 2024 sein. Inwieweit die mehrjährige Baustelle auch Auswirkungen auf die Programmgestaltung haben wird, dürfte noch nicht restlos geklärt sein. Der kaufmännische Direktor der Festspiele, Lukas Crepaz, sprach aber von einigen "Schließtagen".

Wirtschaftsstandort

Dass es in der Salzburger Kulturszene angesichts der enormen Kosten rumort, dürfte man auch im Festspielbezirk und in der Landesregierung vernommen haben. Haslauer betonte jedenfalls "die positive Auswirkung auf den gesamten Wirtschaftsstandort". Crepaz wiederum hob hervor, dass die Mehrzahl der Veranstaltungen in den Festspielhäusen Gastveranstaltungen seien, die Sanierung also auch anderen Kultureinrichtungen zugutekomme. (Thomas Neuhold, 23.6.2022)