Ein 3D-Silizium-Lithium-Ionen-Akku von Enovix.

Foto: Enovix

Allen Bemühungen der Hersteller zum Trotz bleibt es eines der zentralen Defizite von Elektroautos: die Ladegeschwindigkeit. Wo sich ein klassischer Benziner an der Tankstelle innerhalb kürzester Zeit genügend Energie für die nächsten paar Stunden Autofahrt holen kann, heißt es bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, regelmäßig längere Pausen einzuplanen.

Große Versprechen

Das ist natürlich auch den Herstellern bewusst, also arbeiten viele davon an Schnellladetechnologien, die diesen Nachteil minimieren sollen. Von einem Fortschritt in diesem Bereich berichtet nun "Interesting Engineering". Eine neue 3D-Akkutechnologie der Firma Enovix soll künftig Ladezeiten von zehn Minuten und weniger ermöglichen.

In Tests wurde ein 0,27 Ah großer Akku jedenfalls in gerade einmal 5,2 Minuten auf 80 Prozent aufgeladen. Nach zehn Minuten war ein Ladestand von 98 Prozent erreicht. Das mit einer Technologie, die leicht mit aktuellen Ansätzen für Elektroautos kombinierbar wäre und somit schnell eingesetzt werden könnte, wie Ashok Lahiri, Mitgründer von Enovix, betont.

Aufbau

Die Firma nutzt dabei eine Silizium-Lithium-Ionen-Technologie mit einer eigenen 3D-Architektur. Sind die Anoden bei klassischen Lithium-Ionen-Akkus üblicherweise aus Graphit, bestehen sie hier zu 100 Prozent aus Silizium, was theoretisch eine doppelt so hohe Speicherdichte ermöglicht.

Zudem verspricht die Technologie von Enovix auch einen Fortschritt bei der Langlebigkeit. Das Unternehmen geht davon aus, dass die eigenen Akkus mehr als zehn Jahre lang durchhalten sollen. Im Test wären nach 1.000 Ladezyklen noch immer rund 93 Prozent der Kapazität übrig geblieben. Auch erhöhte Temperaturen sollen im Dauertest kaum etwas daran geändert haben.

Speicher

Enovix zielt mit der Technologie übrigens nicht nur auf Elektroautos ab. So soll der neue Ansatz auch sonst für Energiespeicher zum Einsatz kommen, wie sie gerade für den größeren Einsatz von erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle spielen. Zudem will das Unternehmen seine Akkus aber auch für Smartphones oder Laptops anbieten. (red, 23.6.2022)