Solana-Chef Anatoly Yakovenko bei der Vorstellung des Geräts.

Foto: Solana Mobile

Es ist eine Ankündigung, bei der die Buzzwords für das Bingo sicher nicht ausgehen. Das Smartphone-Start-up Osom hat eine vollständige Neuausrichtung für sein seit längerem in Entwicklung befindliches OV1-Modell angekündigt. Unter dem Namen Solana Saga soll es sich vornehmlich an Krypto-Enthusiasten richten, Begriffe wie NFT, Web3 und Krypto-Wallets waren bei der Präsentation entsprechend sonder Zahl zu hören.

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Herausragendes Merkmal des Geräts soll aber die Unterstützung von auf der Solana-Blockchain laufenden, dezentralen Apps sein. Zudem sollen auch der NFT-Marktplatz Magic Eden und der Solana-Wallet-Anbieter Phantom ihren Support zugesichert haben.

Während man die Zukunft also in Web3-Apps sieht, will man natürlich die Gegenwart nicht ganz vergessen. Also ist das Solana Saga auch ein ganz normale Android-Smartphone – und zwar nicht gerade ein günstiges. 1.000 US-Dollar soll das Gerät einmal kosten, wenn es denn irgendwann einmal erhältlich ist.

Den offiziellen Marktstart visiert man derzeit für das erste Quartal 2023 an. Die Vorbestellphase beginnt allerdings umgehend, wer daran Interesse hat, kann sich ein Gerät mit einer Anzahlung von 100 US-Dollar reservieren.

Hintergrund

Hinter Osom stehen durchaus bekannte Namen aus der Branche. Handelt es sich dabei doch vor allem um ehemalige Entwickler des gescheiterten Hardwareherstellers Essential, der vor einigen Jahren von Android-Gründer Andy Rubin nach seinem Abgang bei Google gestartet wurde.

Entsprechend war das Osom OV1 in der Vergangenheit auch schon mehrfach zu sehen. Damals allerdings noch als "normales", wenn auch auf Privatsphäre fokussiertes Android-Smartphone. Eines, das noch dazu deutlich weniger als 1.000 US-Dollar kosten und noch 2022 erscheinen sollte. Von diesen Plänen scheint man sich nun weitgehend verabschiedet zu haben, jedenfalls will sich Osom ganz auf die Partnerschaft mit Solana konzentrieren, wie man gegenüber "The Verge" betont.

Die Ankündigung nutzten die Hersteller aber auch, um neue Eckdaten zu nennen. Demnach soll es einen 6,67 Zoll großen 120-Hz-OLED-Bildschirm geben, als SoC ist eine Snapdragon 8 Plus Gen 1 vorgesehen, der 12 GB RAM zur Seite stehen. Der lokale Speicherplatz ist mit 512 GB angegeben. Ebenfalls geboten wird eine 50-Megapixel-Hauptkamera sowie ein 12-Megapixel-Ultraweitwinkel.

Die Web3-Revolution

Das sind aber alles nur nebensächliche Details, wenn es nach Solana und Osom geht. Immerhin soll das Smartphone nicht weniger als das Zeitalter dezentralisierter Web3-Apps einläuten. 13 Jahre nach der Vorstellung von Bitcoin gebe es von Apple noch immer nichts zu diesem Thema, also müsse man die Angelegenheit schon selbst in die Hand nehmen, formuliert es Solana-Chef Anatoly Yakovenko,

Ob die Pläne aufgehen, ist natürlich nochmals eine ganz andere Frage. Immerhin haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder Smartphone-Hersteller an Krypto-Smartphones versucht – darunter durchaus bekannte Namen wie HTC. All diese Bestrebungen erwiesen sich schlussendlich aber als ein kommerzieller Reinfall. Bleibt abzuwarten, ob das Solana Saga der Nische entkommen und die vom Hersteller ersehnte Web3-Revolution auslösen kann. (apo, 24.6.2022)