Jörg Schüttauf, Anja Schneider, Albrecht Schuch, Jella Haase und Regisseur Andreas Kleinert bei der Premiere von "Lieber Thomas" im November 2021.

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Berlin – Beim Deutschen Filmpreis hat das Drama "Lieber Thomas" neun Auszeichnungen gewonnen, darunter die Goldene Lola für den besten Spielfilm. Regisseur Andreas Kleinert erzählt darin vom Leben des Schriftstellers Thomas Brasch (1945-2001). Der Film wurde unter anderem für Regie und Drehbuch ausgezeichnet, wie die Deutsche Filmakademie am Freitagabend in Berlin bekannt gab. Albrecht Schuch, der den Thomas spielt, wurde als bester Hauptdarsteller geehrt.

Der 36-Jährige gewann damit nach "Systemsprenger" und "Berlin Alexanderplatz" seine dritte Lola. Schauspielerin Jella Haase wurde für ihre Leistung in "Lieber Thomas" als beste Nebendarstellerin geehrt.

Die beiden anderen Schauspielpreise wurden für Leistungen im Drama "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" vergeben: Meltem Kaptan wurde als beste Hauptdarstellerin geehrt, Alexander Scheer für die beste männliche Nebenrolle. Der Film von Andreas Dresen gewann zudem eine Lola in Silber, die Auszeichnung in Bronze ging an "Große Freiheit".

Bronze für österreichischen Spielfilm

Der Deutsche Filmpreis gilt als wichtigste nationale Auszeichnung in der Branche. Die Auszeichnungen sind mit insgesamt rund drei Millionen Euro für neue Projekte verbunden. Das Geld stammt aus dem Haus von Kulturstaatsministerin Claudia Roth.

Moderiert wurde der Abend von Katrin Bauerfeind. Schauspieler Ulrich Tukur holte während der Show das Akkordeon raus. Unter den Gästen waren etwa Schauspieler Matthias Schweighöfer, Schauspielerin Heike Makatsch und andere Prominente. Schauspielerin Alexandra Maria Lara und Regisseur Florian Gallenberger traten als neue Führungsspitze der Deutschen Filmakademie auf – die beiden dankten auf der Bühne auch ihrem Vorgänger Ulrich Matthes.

Die rund 2.100 Mitglieder der Deutschen Filmakademie hatten über viele der Preisträgerinnen und Preisträger abgestimmt. Der Kameramann Jürgen Jürges erhielt einen Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den deutschen Film. Er hat mit Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder ("Angst essen Seele auf"), Michael Haneke ("Funny Games") und Uli Edel ("Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo") zusammengearbeitet.

Der Kinderfilm "Die Schule der magischen Tiere" wurde als besucherstärkster Film ausgezeichnet. Bester Dokumentarfilm wurde "The Other Side of the River", bester Kinderfilm "Der Pfad". Der Bernd Eichinger Preis ging an Maren Ade, Janine Jackowski und Jonas Dornbach von der Berliner Produktionsfirma Komplizen Film. Im vergangenen Jahr hatte die Tragikomödie "Ich bin dein Mensch" die Auszeichnung als bester Spielfilm gewonnen.

Das vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierte Drama "Große Freiheit" wurde mit der Lola in Bronze als "Bester Spielfilm" (Benny Drechsel, Sabine Moser und Oliver Neumann) sowie in der Kategorie "Bestes Maskenbild" (Heiko Schmidt, Kerstin Gaecklein und Roman Braunhofer) geehrt. (APA, 24.6.2022)