112 Menschen konnten das Schiff "Aita Mari" nach acht Tagen verlassen. (Symbolbild)

Foto: GIOVANNI ISOLINO

Das spanische Rettungsschiff Aita Mari darf mit 112 Personen an Bord auf Sizilien landen. Dem Schiff wurde von den italienischen Behörden Augusta als Landehafen zugewiesen. Einige Flüchtlinge sind bereits seit acht Tagen an Bord. Inzwischen wartet das deutsche Rettungsschiff Sea Watch 4 mit 312 Migranten an Bord noch auf einen Landehafen, teilte die Crew mit. Die Migranten waren zum Teil von anderen Schiffen gerettet worden.

Die deutsche NGO Sea Watch berichtete, dass am Freitagabend eine Person mit schweren gesundheitlichen Problemen von der Sea Watch 4 evakuiert wurde. "Lasst die Menschen von Bord gehen", forderte die Hilfsorganisation in einem Tweet.

66 Minderjährige seit neun Tagen auf Schiff

An Bord des Rettungsschiffes Sea Eye 4 befinden sich derzeit 476 Migranten an Bord, darunter auch 66 Minderjährige. Die Migranten verbrachten bereits neun Nächte auf dem Schiff. Einige von ihnen mussten aufgrund von Verletzungen und Verbrennungen evakuiert werden. Mehrere kleinere Boote mit Migranten aus Tunesien trafen auch auf Lampedusa ein.

Vor allem rechte Politiker in Italien kritisieren die Ankünfte immer wieder, auch weil die Zahlen zuletzt merklich stiegen. Nach Angaben des Innenministeriums erreichten in diesem Jahr (Stand Freitag) bisher fast 26.000 Flüchtlinge in Booten Italien. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es noch rund 19.400. (APA, 25.6.2022)