Was in den vergangenen Tagen in den USA geschehen ist, macht viele Menschen weltweit sprachlos. Dass im Jahr 2022, wenige Stunden nach der Aufhebung des Rechts auf Abtreibung durch den Obersten Gerichtshof, etliche US-Bundesstaaten bereits weitgehende Abtreibungsverbote in Kraft gesetzt haben, führte vielerorts zu Protesten und spaltet das Land. Auch US-Präsident Joe Biden nannte das Urteil einen "tragischen Fehler" und sieht die USA dadurch um viele Jahre zurückgeworfen.

Das Thema Abtreibung polarisiert nicht nur in den USA.
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Doch auch in anderen Teilen der Welt, nicht zuletzt in europäischen Ländern, ist der Weg zu einer stigmafreien, offenen Diskussion über Abtreibung und die Möglichkeit für eine niederschwellige Durchführung teils ein weiter. So wird es bereits als Triumph angesehen, dass in Deutschland erst kürzlich der umstrittene Strafrechtsparagraf 219a gestrichen wurde. Dieser regelte das Verbot, für Schwangerschaftsabbrüche zu werben, darüber zu informieren und zu beraten. Von einer Enttabuisierung, Entkriminalisierung sowie einer flächendeckenden Möglichkeit für Frauen, Schwangerschaftsabbrüche vornehmen zu lassen, ist aber auch dort kaum die Rede.

Viele Hürden, wenig Unterstützung

Ähnlich sieht die Situation in Österreich aus. Mit der sogenannten "Fristenlösung" ist geregelt, dass der Abbruch innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate nicht strafbar ist. In gewissen Ausnahmen ist ein Schwangerschaftsabbruch auch nach den ersten drei Monaten durch eine Ärztin oder einen Arzt möglich. Allerdings müssen Frauen selbst für die Kosten aufkommen, und der Weg vom individuellen Entschluss bis zur ärztlichen Beratung und Durchführung des Abbruchs ist nicht selten ein leidiger. So mangelt es vielerorts an Informationsstellen, aber auch an Kliniken, Einrichtungen und Gynäkologinnen und Gynäkologen, die Abbrüche vornehmen, wie dieser Beitrag zeigt:

Dass Unterstützung und Information zentral sind, meint diese Userin und berichtet von ihrer eigenen Erfahrung:

Welche Erfahrungen mussten Sie als Frau in Österreich machen?

Wie war die Situation bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt? Wie ist Ihr privates Umfeld mit Ihrer Entscheidung umgegangen? Haben Sie sich gut informiert und aufgehoben gefühlt, oder haben Sie sich, ganz im Gegenteil, im Stich gelassen gefühlt? Mit welchen Problemen und Hürden wurden Sie konfrontiert? Berichten Sie im Forum! (mawa, 28.6.2022)