Am 6. Juli startet die Fußballeuropameisterschaft der Frauen in England. Österreich wird gegen Gastgeber England eröffnen. Der STANDARD liefert Ihnen den Stoff, mit dem Sie beim Public Viewing, bei der gemütlichen Gartenrunde oder auf der Couch auftrumpfen können: Wissenswertes, weniger Wissensnotwendiges und vielleicht Unbekanntes zu den 23 Spielerinnen des ÖFB-Kaders.

Manuela Zinsberger, geboren am 19. Oktober 1995 (26 Jahre)
Position: Tor
Verein: Arsenal

Begann beim USV Leitzersdorf mit dem Fußballspielen, hatte zunächst allerdings keine Ambitionen, Torfrau zu werden. Weil ein Goalie ausfiel, stellte sie sich ins Tor. Ihr gefiel zunächst vor allem, dass sie dort nicht so viel laufen muss. Danach nahm ihre Karriere einen beeindruckenden Lauf: Nach fünf Jahren beim FC Bayern und zwei deutschen Meistertiteln wechselte Zinsberger im Sommer 2019 zu Arsenal, wo sie sich als Nummer eins im Tor etablierte. 2020 wurde sie zu Österreichs Fußballerin des Jahres gekürt. Ihre Dreifach-Parade gegen Tottenham wurde zum "Save of the Season" der Saison 2021 von der Women’s Super League ausgezeichnet. Ist immer für einen Scherz zu haben. Das Unentschieden gegen Frankreich im Oktober 2020 feierte sie mit großen Lautsprecherboxen auf dem Fußballrasen und dem Queen-Hit "Don’t stop me now". Hatte einen großen Anteil daran, dass das ÖFB-Team in der EM-Qualifikation in acht Spielen insgesamt nur drei Tore kassierte.

Foto: imago images/NurPhoto

Isabella Kresche, geboren am 28. November 1998 (23 Jahre)
Position: Tor
Verein: SKN St. Pölten (Wechsel ins Ausland geplant)

Mit 183 Zentimetern eine der größten Torfrauen im österreichischen Fußball. Die Position nahm sie an, weil ihr älterer Bruder Patrick Stürmer war – und im Training jemanden im Tor brauchte. In ihrer Jugend nahm sie an Torwartcamps von Ex-Nationalkeeper Roland Goriupp teil. Die Euro 2017 verpasste sie verletzungsbedingt. Gilt als stilleres Teammitglied, als äußerst belesen und hat einen Bachelorabschluss in Betriebswirtschaft. Sie arbeitet als Fitnesstrainerin und ist zudem als Produktmanagerin für Streaming- und Analysetools im Fußball-Unterhaus tätig. Ihr Motto lautet: "Change the way you look at things and the things you look at change." (von Philosoph Wayne Dyer, übersetzt: "Wenn Du Deine Sicht auf die Dinge veränderst, verändern sich die Dinge, die Du siehst.") Verlässt den SKN St. Pölten nach sechs Jahren ins Ausland, der neue Verein ist noch nicht offiziell bekannt.

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Jasmin Pal, geboren am 24. August 1996 (25 Jahre)
Position: Tor
Verein: 1. FC Köln

Absolvierte die Fußballakademie in St. Pölten. Schloss 2019 eine Ausbildung zur Krankenpflegerin ab. Wechselte ein Jahr später von Wacker Innsbruck zum SC Sand in die deutsche Bundesliga. Zweifelte zunächst, ob es der richtige Karriereschritt war, wuchs aber in die Rolle, wurde Stammtorhüterin. Im vergangenen Jänner riss sie sich das Kreuzband, schaffte aber noch den Sprung in das 23-köpfige Aufgebot. Wechselt nach der EM nach Köln, wo sie einen Zweijahresvertrag unterschrieb. Hört während der Busfahrt ins Stadion gerne Musik und versucht, das Match vorab zu visualisieren.

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Celina Degen, geboren am 16. Mai 2001 (21 Jahre)
Position: Innenverteidigung
Verein: 1. FC Köln

Die Steirerin begann mit fünf Jahren beim FV Fernitz mit dem Fußballspielen, spielte mit 15 Jahren schon für den SK Sturm in der Bundesliga, mit 18 Jahren als Kapitänin. Gab im November ihr Länderspieldebüt, bei ihrem zweiten Auftritt im ÖFB-Dress erzielte sie gleich ihr erstes Tor. Beschreibt sich selbst als körperlich starke Spielerin, die Ansagen aus dem Trainerteam schnell auf dem Feld umsetzen kann. Studiert Psychologie an der Uni Heidelberg. Stellte einmal beim Gaberln klar, dass auf das Nutellabrot keine Butter gehört. Nach zwei Jahren bei der TSG Hoffenheim wechselt sie nach der EM zum Effzeh.

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Marina Georgieva, geboren am 13. April 1997 (25 Jahre)
Position: Innenverteidigung
Verein: SC Sand

Eine körperbetonte Innenverteidigerin mit hoher Spielintelligenz und guten technischen Fähigkeiten. Spielte bis zum Alter von 16 Jahren in Burschenmannschaften und empfiehlt anderen Mädchen, so lange wie möglich dort zu spielen. Galt als Wunderkind, als sie mit St. Pölten 2015 und 2016 Meisterin wurde. Nach eineinhalb Jahren bei Turbine Potsdam seit Sommer 2018 in Sand. Teilt gerne Fotos oder Videos vom Skateboarden oder beim Hip-Hop-Tanzen. Setzt sich für eine Charity ein, die Kinder mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwachen Familien im Sport integriert.

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Virginia Kirchberger, geboren am 25. Mai 1993 (29 Jahre)
Position: Innenverteidigung
Verein: Eintracht Frankfurt

Die Wienerin wurde nach den Ausfällen von Maria Plattner und Lisa Kolb mit Annabel Schasching nachnominiert. "Gini" hatte den Sprung in den ursprünglichen Kader nach einem Ende November 2021 im WM-Qualifikationsmatch gegen Luxemburg erlittenen Schien- und Wadenbeinbruch verpasst. Zwischen 12 und 14 spielte sie in der C-Jugend des SV Aspern und wechselte danach zum Bundesligisten USC Landhaus. In Deutschland spielte sie vor dem Engagement für Frankfurt u.a. bereits für Bayern München II, Köln und Freiburg. Nach Einsätzen in den ÖFB-Nachwuchsauswahlen debütierte sie im Juni 2010 beim 6:0 gegen Malta im A-Team und kam seither auf 87 Einsätze. Ihre Stärke ist die Routine. Mit 159 Bundesligaeinsätzen zählt die in Management und Marketing ausgebildete Erdbeerknödelliebhaberin auch im A-Team zu den erfahrensten Spielerinnen.

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Verena Hanshaw, geboren am 20. Jänner 1994 (28 Jahre)
Position: Verteidigung
Verein: Eintracht Frankfurt

Das Leben der Linksverteidigerin änderte sich durch die Euro 2017 komplett. Als einzige ÖFB-Spielerin wurde sie ins Team des Turniers gewählt, was das Interesse zahlreicher Klubs in Europa weckte. Außerdem lernte sie bei einem Videodreh im Rahmen des Turniers in den Niederlanden ihren künftigen Ehemann Joe Hanshaw kennen, ein Creative Director aus London. Durch ihr Tempo und ihre Qualität im Passspiel kann sie viele Torchancen kreieren. Das Faszinierende am Fußball, sagte Hanshaw einmal, sei der Umstand, dass mit einer schlechten Entscheidung ein ganzes Match verloren gehen kann. Und mit einer guten kann man es gewinnen. Strahlt auch selbst Torgefahr aus, steht bei zehn Länderspieltreffern (85 Spiele), ein Fernschuss-Tor für die Eintracht war von der Sportschau nominiert zum Tor des Monats Mai.

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Katharina Naschenweng, geboren am 16. November 1997 (24 Jahre)
Position: Verteidigung
Verein: TSG Hoffenheim

Erzielte in der Gruppenphase der Champions League ein Traumtor gegen den dänischen Klub HB Køge. Beschreibt sich selbst als ruhige, zurückhaltende Person. Musste nach einem Kreuzbandriss im Jahr 2018 eine 20-monatige Pause im Nationalteam abwarten. Ihr Hund heißt Giotto und begleitet sie gerne beim Baden. See? Solo con Giotto. Nein, sie ist nicht mit der Musikerin Melissa Naschenweng verwandt, auch wenn beide in Kärnten aufgewachsen sind. Steht seit 2019 bei Hoffenheim unter Vertrag, nachdem sie von Sturm nach Deutschland gewechselt war.

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Katharina Schiechtl, geboren am 27. Februar 1993 (29 Jahre)
Position: Verteidigung
Verein: Werder Bremen

Die 1,86 Meter große rechte Außenspielerin ist seit 2013 bei Werder Bremen tätig. Die Stadt gefällt ihr vor allem wegen der Parks, die sie an ihr Zuhause in Tirol erinnert. Dachte in ihrer Jugend an eine Karriere als Skispringerin, übte auf einer kleinen Schanze im eigenen Garten. Ihr weitester Sprung ging immerhin über 21 Meter. Nennt Marcel Hirscher als Vorbild in Sachen Konstanz und Umgang mit mentalem Druck. Studierte Geowissenschaften, hat immer ihr Notizbuch dabei.

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Viktoria Schnaderbeck, geboren am 4. Jänner 1991 (31 Jahre)
Position: Innenverteidigung
Verein: Arsenal (war verliehen an Tottenham)

Kapitänin und eine Inspiration für das ganze ÖFB-Team. Kämpfte sich schon von zahlreichen Verletzungen zurück. Auf dem Feld gibt sie die unumstrittene Anführerin, dirigiert ihre Teamkolleginnen und eröffnet Angriffe durch präzises Passspiel. Abseits des Platzes schreckt sie nicht davor zurück, Themen zum Frauenfußball und darüber hinaus zu diskutieren. Setzt sich etwa für Regeln zum Mutterschutz ein. Hat einen Master-Abschluss in Wirtschaftspsychologie. Die Cousine von Ex-Teamspieler Sebastian Prödl ist zweifache deutsche Meisterin mit den Bayern, englische Meisterin mit Arsenal und spielte im vergangenen Halbjahr auf Leihbasis für Tottenham.

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Carina Wenninger, geboren am 6. Februar 1991 (31 Jahre)
Position: Innenverteidigung
Verein: AS Roma

Die Innenverteidigerin spielte für den FC Bayern, seit sie 16 Jahre alt war. Genießt als Rekordspielerin der Münchnerinnen Kultstatus. Mitte Juni gab sie nach 15 Jahren einen Transfer auf Leihbasis zur AS Roma bekannt. Italien sei immer ihr Wunschziel gewesen, sagte sie. Wuchs im selben Dorf in Thal nahe Graz wie Arnold Schwarzenegger auf. Spielte in ihrer Jugend gegen David Alaba, mit dem sie sich später anfreundete. Gibt zu, dass sie süchtig ist nach italienischem Kaffee. Mit 116 Länderspielen die erfahrenste ÖFB-Abwehrspielerin, zudem Vizekapitänin. Gilt als Mentalitätsspielerin, verfügt über ein exzellentes Stellungsspiel, ist kommunikativ und bringt Ruhe in das ÖFB-Abwehrspiel.

Foto: imago images/Domenic Aquilina

Laura Wienroither, geboren am 13. Jänner 1999 (23 Jahre) Position: Verteidigung
Verein: Arsenal

Die trotz ihres jungen Alters erfahrene Rechtsverteidigerin wechselte im vergangenen Jänner von Hoffenheim zu Arsenal. Sie wollte das Interesse aus England zunächst gar nicht glauben – und kann es bis heute noch nicht ganz. Sie bezeichnet sich selbst als schnelle, laufintensive und kreative Defensivspielerin, die nicht vor einem aggressiven Zweikampfstil zurückschreckt. Auf ÖFB TV hat sie eine eigene Sendung "Lauras Land und Leute", in der sie etwa über Mädchenfußball berichtet, aber auch Interviews mit Teamspielerin wie David Alaba und Marko Arnautovic führt.

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Sarah Zadrazil, geboren am 19. Februar 1993 (29 Jahre)
Position: Mittelfeld
Verein: Bayern München

Das Um und Auf des ÖFB-Teams im Mittelfeld. Teamchefin Irene Fuhrmann sagte über die 29-Jährige: "Sarah Zadrazil steht irgendwie für unser ganzes Team." Extrem ball- und passsicher Spielerin, die außerdem durch Stellungsspiel, Zweikampf und ihre Technik überzeugt. Ihr Treffer in der Champions League gegen Chelsea 2021 war für das Uefa-Tor des Jahres nominiert. Übersiedelte als 19-Jährige ans College der East Side Tennessee, wo sie noch immer einige Rekorde hält.

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Laura Feiersinger, geboren am 4. April 1993 (29 Jahre)
Position: Mittelfeld
Verein: Eintracht Frankfurt

Die 92-fache Teamspielerin erhielt von ihrem Vater Wolfgang, 46-facher Teamspieler, den Tipp: "Scheiß dir nix." Technisch stark und mit einem ausgeprägten Zweikampfverhalten ist Feiersinger eine Bereicherung fürs Mittelfeld. Hat einmal von einem Unbekannten ein Gedicht über Social Media geschickt bekommen: "Das war sehr amüsant und zugleich etwas verstörend. Ich habe mich gefragt, ob das wirklich ernst gemeint war."

Foto: IMAGO/Beautiful Sports

Barbara Dunst, geboren am 25. September 1997 (24 Jahre)
Position: Mittelfeld
Verein: Eintracht Frankfurt

Eine Instinktfußballerin vor dem Herren. Die 24-Jährige war schon 2017 Teil des Euro-Kaders und machte seither einen riesigen Schritt nach vorne. Technisch sehr beschlagen und mit ordentlich Power im Schuss ausgestattet, kann die Eintracht-Frankfurt-Legionärin für spielentscheidende Momente sorgen. Schaffte über LUV Graz und St. Pölten den Sprung in die Deutsche Liga und spielte eine überragende Saison bei der Eintracht. Hasst verlieren und Verkehrsstaus.

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Jasmin Eder, geboren am 8. Oktober 1992 (29 Jahre)
Position: Mittelfeld
Verein: St Pölten

Ein weiteres Urgestein im Nationalteam (53 Einsätze), das recht früh den Weg aus Deutschland zurück in die österreichische Liga zu St. Pölten suchte. Die achtfache (!) österreichische Meisterin überzeugt durch ihre Erfahrung und Abgeklärtheit im Mittelfeld. Eder ist Vollzeit beim ÖFB angestellt und kümmert sich dort vor allem um den Mädchen- und Breitensport. Die 29-Jährige beweist außerdem immer wieder ihr soziales Engagement. Veranstaltet jährlich ein Weihnachtsdinner und spendet die Einnahmen an wohltätige Zwecke.

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Sarah Puntigam, geboren 13. Oktober 1992 (29 Jahre)
Position: Mittelfeld
Verein: 1. FC Köln

Heiratete kürzlich ihre langjährige Lebensgefährtin, die US-Fußballerin Genessee Daughetee, mit der sie in der kommenden Saison auch gemeinsam für den 1. FC Köln auflaufen wird. Die ÖFB Rekordnationalspielerin (120 Einsätze) lenkt im zentralen, defensiven Mittelfeld die Geschicke ihrer Teamkolleginnen. Die Südoststeirerin hat in ihrer Karriere schon viel gesehen: unter anderem die eine oder andere Bruchbude. Im ballverliebt-Podcast erinnert sie sich beispielsweise an ein Auswärtsspiel mit Montpellier in Rodez: "Das war richtig abgefuckt. Es gab nicht einmal ein normales Klo."

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Marie-Therese Höbinger, geboren am 1. Juli 2001 (21)
Position: Mittelfeld
Verein: Turbine Potsdam, war verliehen an den FC Zürich

Noch so eine junge, noch so eine wilde, noch so eine exzellente Fußballerin. Und dabei ist Höbingers Werdegang ein ungewöhnlicher. Übersiedelte schon mit 13 Jahren nach Potsdam ins Internat und wurde so früh in eine Selbstständigkeit gedrückt: "Im Internat war ich früh zu einem strukturierten Leben gezwungen und musste meine Pflichten erfüllen: Hausübung, Aufräumen, Wäschewaschen und so weiter." Auf dem Platz ist die Wienerin aber so gar nicht eingeschränkt: Sie zählt technisch zu den Stärksten des Kaders, überzeugt mit Dribblings, hohem Tempo und Spielfreudigkeit. Überzeugte bei ihrem Leihengagement beim FC Zürich, wurde Schweizer Meisterin und ins Team der Saison gewählt.

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Julia Hickelsberger-Füller, geboren am 1. August 1999 (22 Jahre)
Position: Mittelfeld
Verein: TSG Hoffenheim

Wenn man Teamchefin Irene Fuhrmann nach ihrem Debüt (5:0 gegen Kasachstan) fragt, erinnert sie sich an eine Szene gar nicht gerne: "Die Schmerzensschreie von Julia Hickelsberger sind allen durch Mark und Bein gegangen." Die junge Offensivspielerin erlitt einen Kreuzbandriss, musste lange pausieren. Hickeslberger-Füller begann ihre Karriere beim SV Neulengbach, wechselte zu St. Pölten und wird ab nächster Saison bei der TSG Hoffenheim auflaufen. Stärken: Hohes Tempo, gute Flanken, starke Technik.

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Annabel Schasching, geboren am 26. Juli 2002 (19 Jahre)
Position: Mittelfeld
Verein: Sturm Graz

Die Oberösterreicherin wurde nach den Ausfällen von Plattner und Lisa Kolb mit Kirchberger nachnominiert. Sie begann ihre Karriere bei Union St. Aegidi im Innviertel. Das ist ein Ort im Sauwald, der durch einen kuriosen Forellenzirkus überregionale Bekanntheit erreichte. Ballesterisch weiterentwickelt hat sich Schasching im Landesausbildungstzentrum Ried im Innkreis, ehe sie 2016 ins Frauenfußballzentrum nach St. Pölten wechselte, wo sie ab Jänner 2018 für den SKN zum Einsatz, kam. Im Sommer 2020 wechselte sie zu Sturm nach Graz. In der abgelaufenen Saison wurde sie zur besten Spielerin der Bundesliga-Saison gewählt, zudem avancierte sie mit 15 Treffern zur Torschützenkönigin. Ihr Debüt im A-Team gab sie im November 2021 beim 8:0 gegen Luxemburg in der WM-Quali. Der Abschluss der Schul- und Internatszeit hatte eine befreiende Wirkung. Seither besticht sie durch Unbekümmertheit und Abschlussstärke.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Nicole Billa, geboren am 5. März 1996 (26 Jahre)
Position: Sturm
Verein: Hoffenheim

Wenn Nicole Billa eines weiß, dann ist es, wo das Tor steht. Die Tirolerin ist die Frau, die im ÖFB-Team für Gefahr und Tore sorgen soll, erzielte in 90 Spielen 54 Tore. Auch in Deutschland weiß man um die Qualitäten der 26-Jährigen, 2021 wurde sie zur Spielerin der Saison gewählt. Was man vielleicht nicht weiß, ist, dass die Tirolerin einst Kickbox-Europameisterin wurde: "Ich bin nie k.o. gegangen, die anderen schon", sagte sie einmal. Billa achtet besonders auf die Umwelt und versucht Müll zu vermeiden.

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Stefanie Enzinger, geboren am 25. November 1990 (31 Jahre)
Position: Sturm
Verein: SKN St. Pölten

Die Teamälteste schaffte es nach einer Meniskus-Veletzung im April 2022 noch rechtzeitig in die Fitness und auf den Eurozug. Die 31-Jährige besticht vor allem durch ihr herausragendes Kopfballspiel und ihren starken linken Fuß. Die Salzburgerin hatte mit ihrem Last-Minute-Treffer zum 2:2 in Belfast maßgeblichen Anteil daran, dass sich Österreich für das WM-Playoff qualifizierte Wurde unter Dominik Thalhammer aussortiert, aber von Irene Fuhrmann wieder berücksichtigt.

Foto: imago images/Gerry Schmit

Lisa Makas, geboren am 11. Mai 1992 (29 Jahre)
Position: Sturm
Verein: Austria Wien

Als die Niederösterreicherin im Jänner als Neuzugang bei der Wiener Austria präsentiert wurde, waren einige Fans enttäuscht. Sie hätten lieber einen Transfer bei den Männern gesehen. Die Karriere der 29-Jährigen wurde immer wieder von schweren Verletzungen gebremst, sie kämpfte sich aber immer wieder zurück. Erzielte sie das legendäre Tor beim 1:1 gegen Frankreich bei der Euro 2017: "Das wichtigste Tor meiner Karriere", sagte sie später.

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ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann im Interview

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