Man sieht Aurel Bacs die Spuren des Jetlags selbst über "Zoom" noch an. Kurz vor unserem Interviewtermin Mitte Juni ist er aus New York zurückgekehrt. Dort hat der für viele bedeutendste Uhrenexperte der Welt wieder höchst erfolgreich den Hammer geschwungen. Das Ergebnis dieser Auktion von Phillips Watches: 30,3 Millionen US-Dollar oder das Dreifache des Schätzwertes der im Katalog gelisteten Zeitmesser. Auch dieses Mal purzelten wieder die Rekorde für bestimmte Uhrenmodelle. Es waren nicht die ersten, die der Schweizer, Jahrgang 1971, eingefahren hat. Weltberühmt, und zwar weit über die Sammlerszene hinaus, wurde er am 26. Oktober 2017 in New York.

"Mir fehlten die Worte"

Rückblende: Die Stimmung im Saal ist spürbar angespannt, als Bacs die Uhr mit der Losnummer 8 ankündigt: die Paul Newman Daytona von Rolex. Ein Chronograf, der einst dem legendären Schauspieler Paul Newman gehörte. Ein Geschenk seiner Frau, das der Hollywood-Star später dem Freund seiner Tochter gab. Dieser hat sie schließlich Phillips zur Versteigerung angeboten. Ob dieser Vorgeschichte, seines Vorbesitzers und dem Seltenheitswert galt die Uhr damals als der "Heilige Gral" unter Uhrensammlern. Bacs eröffnet mit einer Million US-Dollar.

Das Rekordergebnis der Paul Newman Daytona von Rolex machte Aurel Bacs schlagartig weltberühmt.
Foto: PHILLIPS in Association with BACS & RUSSO

Kaum gesagt, kommt ein Ruf seiner Mitarbeiterin, die einen Bieter am Telefon hat: "Zehn Millionen, Sir". "Mir haben wirklich die Worte gefehlt", erinnert sich Bacs heute. Er fängt sich schnell wieder, nutzt das Momentum, pusht die Menge, die Bieter, zeigt mit der rechten Hand auf die Telefonisten, ins Publikum, hält mit der linken den Hammer hoch – nach rund zwölf nervenzerfetzenden Minuten fällt dieser schließlich: bei 15,5 Millionen US-Dollar. Gebühren miteinberechnet, überweist der anonyme Käufer 17,8 Millionen für die Rolex. "Nun ist es Geschichte", sagt Bacs abschließend, stark beeindruckt von diesem historischen Moment. (siehe Video unten)

Die "Paul Newman" wurde damals zur teuersten jemals versteigerten Armbanduhr der Welt, die Schlagzeilen waren entsprechend, Aurel Bacs, schon davor hoch angesehen, ein Star. Vanity Fair schrieb ihm zu, den andauernden Hype rund um Vintageuhren maßgeblich mitangefacht zu haben. An dieser Stelle winkt er ab. "Ich hatte das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Ich verspreche Ihnen, dass ich mich noch niemals als ‚Aurel Bacs, Star-Auktionator‘ vorgestellt habe", sagt er, in seinem Büro in Genf sitzend: "Wäre mir total fremd" Und: "Haben wir genügend über dieses Thema gesprochen? Dass Sie darüber reden, ist mir fast schon fast peinlich."

STANDARD: Wann haben Sie begonnen sich für Uhren zu interessieren?

Bacs: Ich bin in Zürich aufgewachsen, wurde eher streng erzogen. Ich habe zum Beispiel kaum Taschengeld bekommen und musste dafür Hausarbeiten verrichten, Rasenmähen beim Großvater zum Beispiel bis ich Schwielen an den Händen hatte. Nur so konnte ich mir hin und wieder ein Eis am Kiosk leisten. Mein Vater war ein Uhrensammler, er hat sich mit anderen getroffen, zum Fachsimplen. Und hin und wieder wechselte eine Uhr ihren Besitzer. Da habe ich festgestellt: Ich kann mit dem Verkauf alter Uhren mein Taschengeld aufbessern – ohne Blasen an den Finger zu bekommen. Man kauft eine Uhr auf dem Flohmarkt für 20 Franken und kann sie für 40 weiterverkaufen.

STANDARD: Der junge Aurel hatte also eine "Marktlücke" für sich entdeckt. Der Beginn einer zarten Zuneigung aus finanzieller Not, wenn man so will?

Bacs: Genau. Mit den ersten 20 Franken ging sich dann die erste Tissot oder Rado oder, wenn man Glück hatte, Eterna aus. Man musste weniger schwitzen, machte den einen oder anderen Fehler, kaufte eine Uhr ohne Uhrwerk, wurde vom Uhrmacher belehrt, dass das Kaliber nicht zur Referenz passt, das Zifferblatt neu bedruckt ist und lernt. Man fängt an in Wissen zu investieren, Bücher zu kaufen, anstatt nachmittags ins Schwimmbad zu gehen. Statt mit Freunden verbringt man den Nachmittag mit dem Uhrmacher, der einem erklärt, woran man erkennen kann, wenn ein Zifferblatt neu oder original bedruckt ist. Und plötzlich hat das eine Eigendynamik angenommen, die heute, 38 Jahre später noch nicht gebremst ist.

Mitte der 1990er-Jahre bewirbt sich Bacs auf eine Anzeige in einem Uhrenmagazin auf eine Stelle als Experte bei einem Auktionshaus – ohne nennenswerten Lebenslauf. Er wird eingeladen …

Bacs: Die dachten wohl, der junge Mann erlaubt sich einen Scherz mit uns. Ich musste einen Aufnahmetest machen: Allein in einem Raum mit 20 Uhren, dazu Papier und ein Stift. Zwei Stunden Zeit für die Bewertung dieser Zeitmesser. Ich muss gestehen, ich habe diesen Aufnahmetest auch schon bei Bewerbern angewendet.

Aurel Bacs, Jahrgang 1971, in seinem Element. Die Liebe zu Uhren entwickelte sich quasi aus Taschengeldnot.
Foto: PHILLIPS in Association with BACS & RUSSO

Bacs bekam den Job bei Sotheby’s, ging dann zu Phillips, dann zu Christie’s, wo er die Uhrenabteilung übernahm und die jährlichen Uhrenverkäufe des renommierten Auktionshauses von acht (2003) auf 127 Millionen (2013) US-Dollar steigerte. 2014 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Livia Russo, selbst eine respektierte Uhrenspezialistin, das einschlägige Beratungsunternehmen Bacs & Russo. "Wir haben uns bei Sotheby’s getroffen, bei Phillips geheiratet, und bekamen unsere Tochter während unserer Zeit bei Christie´s", erklärte er einmal gegenüber der New York Times. Kurz danach die Rückkehr zu Phillips, wo man dem Uhrendepartment des Auktionshauses den Wortlaut "in Association with Bacs & Russo" hinzufügte. Seitdem geht es steil bergauf.

STANDARD: Gibt es eigentlich noch eine Uhr, die Sie gerne versteigern möchten?

Bacs: Erstens zur Beruhigung aller: Meine Erfüllung kommt nicht vom Rekordebrechen. 2015 haben wir eine stählerne Patek Philippe versteigert, für 7,3 Millionen. Das war Weltrekord für eine Armbanduhr. Da haben manche gemeint: "So, jetzt kannst du deine Koffer packen, Du hast es erreicht, der Weltrekord gehört dir." Oder später kommt aus heiterem Himmel die Patek Philippe 1518 in Stahl daher: Ausrufpreis drei Millionen, verkauft für elf. Leute sagen mir: "Jetzt hast Du dir die Krone aufgesetzt, jetzt kannst du aufhören." Dann kam die Paul Newman … ich mache ja nicht weiter, weil ich noch mal einen neuen Rekord brechen will. Ich mach weiter, weil ich Freude daran habe.

STANDARD: Gibt es noch Wünsche?

Bacs: Natürlich gibt es Wünsche. Da gibt es verschiedene berühmte Uhren, tolle, seltene Uhren. Da gibt es wahrscheinlich noch eine 1518 in Stahl-Gold, die angeblich dem König von Rumänien gehört hat. Ist das wahr? Existiert sie noch? Weiß man nicht. Vielleicht, vielleicht nicht. Da gibt es noch weitere berühmte Uhren, die als verschollen gelten. Es gibt noch vieles, was ich gerne machen würde, auch wenn ich für den Rest des Lebens keinen neuen Weltrekord breche. Ich bin trotzdem zufrieden. Und freue mich auch über eine "schlichte" Rolex Datejust in Stahl, wie ich sie kürzlich in New York versteigert habe: neu, ungetragen, mit Box, Papieren und sogar noch dem Preisschild dran.

STANDARD: Die hat wohl jemand gekauft und gleich in den Tresor gelegt.

Bacs: Oder jemand hat sie geschenkt bekommen und konnte damit nix anfangen oder die Person ist am nächsten Tag tot umgefallen. Vielleicht hat ein Freund die Uhr von der Freundin bekommen, aber am nächsten Tag ist sie mit seinem besten Freund durchgebrannt. Somit wollte er die Uhr nie wieder sehen .... was weiß ich. Wir freuen uns, eine ungetragene Stahl Datejust aus den 1950er Jahren zu entdecken und auf eine Auktion zu bekommen, mit 3.000 Dollar auszurufen und für 50 oder 60.000 zu versteigern. Nur schon die Uhr in der Hand zu halten: ein elastisches Oyster Band, das nie getragen wurde, um die Spannung der Federn zu fühlen, das Klicken einer nie gebrauchten Faltschließe, die nicht ausgeleiert ist. Die Schärfe der Kanten unter den Bügeln und auf der gerippten Lünette. Das Klicken der Datumsscheibe um Mitternacht. Präzise, nicht einfach so … ja, das ist ein Studium für sich.

Mit einem Dirigenten vergleichen ihn manche, einer, der weiß, wie man verkauft: indem man eine Geschichte erzählt, Emotionen vermittelt.
Foto: PHILLIPS in Association with BACS & RUSSO

Bacs gerät ins Schwärmen. Das sei, sagen Beobachter, neben seinem Fachwissen eines seiner Talente: Er versteht es, andere begeistern, für einen Zeitmesser einzunehmen. Zu beobachten auf seinen Auktionen, wenn er vorne am Podium steht – elegant, charismatisch, charmant, zwischen Französisch, Englisch, Deutsch, Italienisch wechselnd. Mit einem Dirigenten vergleichen ihn manche, einer der weiß, wie man verkauft: Indem man eine Geschichte erzählt, Emotionen vermittelt. Bei Bacs ist eine Rolex nicht nur eine Rolex, sondern immer die Rolex. Die vorhin erwähnte, nennt er die "beste stählerne Datejust aller Zeiten". Man glaubt es ihm sofort.

STANDARD: Wie schaffen Sie es, die Stimmung im Saal aufrechtzuerhalten?

Bacs: Ich denke an ein Konzert. Sie gehen schon mal dahin mit einer bestimmten Vorfreude, zum Beispiel zu den Rolling Stones. Sie sind mit Ihren Freunden unterwegs, haben vielleicht schon ein Bier getrunken, eine coole Lederjacke angezogen. Sie bereiten sich mental vor und kommen schon mit einer gewissen Anspannung oder Antizipation dahin, weil sie sich etwas erhoffen. Heute Abend kommt die große Show. Ähnlich verhält es sich bei einer Auktion: Alles läuft auf einen Höhepunkt hinaus, es ist ein Austausch zwischen Kunden und dem Auktionator. Und wenn ich vorne am Schluss, auf der Bühne stehe und echte Spannung vermittle, ist das nicht, weil ich es gut spiele, sondern weil ich selbst so einen rasenden Puls habe und schwitze.

Eine weitere Weltrekorduhr: Phillips erzielte im Juni in New York mit Aurel Bacs auf dem Podium für diese Roger Roger Smith, Series 2 Open Dial den bis dato höchsten Preis für eine Uhr der unabhängigen Marke. 840.700 US-Dollar war sie einem Bieter wert.
Foto: PHILLIPS in Association with BACS & RUSSO

STANDARD: Das können Sie aber gut verbergen, wenn ich an diverse Mitschnitte denke, die Sie in Aktion zeigen.

Bacs: Sie sehen es nicht, weil Sie nicht neben mir stehen. Aber wer mich kennt, weiß, welcher Druck und welche Erwartungshaltung auf mir lasten. Es ist ein Wechselspiel zwischen mir und dem Publikum. Das ist ein Hin und Her, jeder reagiert auf den Enthusiasmus und die Ektase des anderen. Wenn es gut geht. Es kann aber auch das Gegenteil passieren. Das Publikum schläft ein. Daraufhin ist der Auktionator sauer und enttäuscht, dadurch wird er noch lahmer, dadurch schläft das Publikum noch tiefer oder geht nach Hause. Der Auktionator ohne das Publikum, das Publikum ohne den Auktionator sind beide verloren.

Und wenn es halt so wie bei uns zurzeit recht gut geht, dann sieht es plötzlich aus, als ob der Auktionator ein supertoller Hecht wäre und das Publikum verzaubern kann. Es ist aber eher so, dass das Publikum in diesem Sinne den Auktionator verzaubert. Und ich habe schon Auktionatoren gesehen, die grau im Gesicht vorne standen, weil nix ging und nicht ihr Talent zeigen konnten, weil halt die Ware, die Uhren, die Objekte, nicht dem Geschmack des Publikums entsprachen und somit nichts aus dem Publikum kam.

STANDARD: Trotzdem sieht‘'s bei Ihnen immer recht easy aus. Und zum Schluss wechseln ein paar Millionen ihren Besitzer.

Bacs: Komplett falsche Annahmen werden da gemacht. So in dem Stil: Der reist in der ersten Klasse, trinkt Bordeaux mit seinen Kunden, lässt sich von einer Mercedes S Klasse vom Flughafen ins Hotel chauffieren. Am Schluss steht er kurz mal auf dem Pult, klopft ein bisschen, kriegt Weltrekorde eingespielt und fliegt nachher wieder nach Hause. Völlig falsch. Tatsache ist, es ist ein ganz, ganz anstrengender Job. Zehn Tage im Jahr steht man im Rampenlicht. Die anderen 355 Tage sind Schweiß und Blut mit Wochenenden im Büro, Frustrationen, Enttäuschungen. Man hat eine Uhr. Man glaubt daran, bis man aus dem Archiv hört, dass Werk- und Gehäusenummer nicht zusammenpassen und die Uhr wieder zum Kunden zurückgeht.

Zum Glück in praktisch allen Fällen, bevor die Uhr auf das Titelbild auf dem Katalog landet. Insofern kann man die meisten, nicht Misserfolge, aber die meisten Enttäuschungen für sich behalten. Es ist Knochenarbeit, Manuskripte lesen, Sitzungen spätnachts, weil man natürlich auch mit Asien und Kalifornien verbunden ist. Die Öffentlichkeit sieht meistens nur die glitzernde Spitze des Eisbergs. Aber wer Uhren liebt, der ist mit Freude dabei. Ich meine: Niemand zwingt mich, diesen Job zu machen. Würde für mich am Schluss das Gleichgewicht nicht stimmen, säße ich nicht hier.

Eine Royal Oak von Audemars Piguet aus der A-Serie: Die Produktion der Referenz 5402 erstreckte sich über 25 Jahre und umfasste insgesamt 6.050 Exemplare, die in vier verschiedenen Losen hergestellt wurden: A, B, C und D mit kleinen Designdetails, die jedes Exemplar etwas anders machten. Auf solche Hintergrundinfos springen Sammlerinnen und Sammler an.
Foto: PHILLIPS in Association with BACS & RUSSO

STANDARD: Für viele außerhalb, für manche auch innerhalb der "Uhrenblase" sind die aufgerufenen Preise nicht mehr nachvollziehbar, geradezu verrückt. Wie erklären Sie diese enormen Preise dem Durchschnittsverbraucher?

Bacs: Ich versuche es zu erklären: Wenn zwei Menschen sich auf einen Tauschhandel einigen – Geld gegen Schmuck, Wein, Oldtimer – geschieht das freiwillig. Das heißt, man hat niemanden eine Pistole an den Kopf gehalten und ihn gezwungen zehn Millionen für einen Zeitmesser hinzulegen. Beide Seiten sind im Idealfall mit der Transaktion zufrieden. Wenn ein Sammler sagt, ich gebe zehn Millionen für diesen Zeitmesser aus, dann "kauft" er sich damit Freude, Wohlbefinden, was auch immer. Eines Tages habe ich einen Kunden gefragt: "Warum hast Du für diese Uhr so viel bezahlt?" Er sagte: "Ich kann jeden Tag zu meiner Bank gehen und eine Million abheben.

Aber diese Uhr habe ich zum ersten Mal seit 20 Jahren auf dem Markt gesehen, die kann ich nicht jeden Tag kaufen." Diese Uhr wollte er unbedingt, weil sie für ihn etwas Besonderes darstellt. Jetzt könnte man sagen, aber das ist ja nur eine Uhr, das ist nicht mal ein Picasso. Wer erlaubt sich – und da werde ich laut und energisch – so zu argumentieren? Warum soll ein Basquiat oder Picasso oder Ferrari oder blauer Diamant mehr wert sein als eine Uhr? Das ist doch jedem selbst überlassen, wie er die historische, die kulturelle Bedeutung, das ästhetische Vergnügen, die physische Erfahrung, die eine seltene Patek Philippe mit sich bringt, beurteilt.

STANDARD: Da schwingt offenbar auch eine Menge Emotionen mit.

Bacs: Es ist nicht an mir oder an sonst jemandem darüber moralisch oder ethisch zu urteilen. Die einen verspielen 100.000 Euro im Casino, weil es ihnen Spaß macht. Die anderen gönnen sich einmal im Jahr eine hervorragende Flasche Rotwein. Sollen sie doch! Von mir aus dürfen sie das gerne tun. Sie helfen der Wirtschaft. Sie genießen das Leben. Sie genießen ihren Erfolg, wenn sie sich das leisten können. Ich möchte da nicht die Begriffe Moral und Ethik hineinziehen.

STANDARD: Was ist für Sie unmoralisch? Wenn jemand auf die Wertsteigerung einer Uhr hofft, damit spekuliert? Das hat doch nichts mit Leidenschaft zu tun.

Bacs: Jein. Heutzutage reden alle von Uhren als Investment oder Asset Class. Es ist normal, dass jemand hofft, dass ein Objekt bei einem Wiederverkauf eine Dividende oder einen Gewinn abwirft. Wenn ich die Käuferliste auf unseren Auktionen anschaue, kann ich diesen Investmentgedanken kaum erkennen. Sonst würde ich auch Sparkassen und Altersvorsorgekassen auf der Liste haben. Jetzt kann es aber natürlich sein, dass jemand eine Uhr kauft, weil er auf Instagram Likes haben will. Es liebt die Uhr nicht, versteht nichts davon, denkt sich aber, damit reiß ich die Mädels auf. Aber das ist auch in Ordnung.

Der darf das doch machen. Ich halte nichts von diesem Kategorisieren oder Qualifizieren. Wenn er damit niemandem weh tut, und das tut man ja nicht mit Uhrensammeln, dann darf er das. Gefällt es mir? Ich komm nach wie vor aus der Ecke des Liebhabens. Auch wenn man jetzt sicher bei Ihnen lesen kann: Och, der Bacs, der verdient ja damit sein Geld. Wo ist seine Liebe, der macht das wegen des Profits. Nein, ich kam nicht des Geldes wegen zu diesem Job. Und noch heute mache ich es aus Spaß und hätte wahrscheinlich bei Goldman Sachs besser verdient. Aber das ist ein anderes Thema. (Markus Böhm, 28.8.2022)

Laurie Brookins