Das Arbeitsmarktservice will ukrainischen Geflüchteten den Zugang zum Jobmarkt erleichtern.

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Aktuell sind in Österreich 297.386 Personen auf Jobsuche, davon sind 227.743 arbeitslos gemeldet, 69.643 befinden sich in Schulungen. "Somit ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zur Vorwoche um 1.097 Personen gesunken", teilte Arbeitsminister Martin Kocher am Dienstag mit. Gesunken sind auch die Voranmeldungen zur Kurzarbeit, 28.038 Personen befinden sich derzeit in dieser Arbeitsmarktmaßnahme. Der BIP-Indikator der OECD zeigt für die vorletzte Woche ein Wachstum von 4,4 Prozent.

Der Minister nannte auch Zahlen zur Arbeitsintegration von Ukrainerinnen und Ukrainern: Ende Mai waren 6.850 beim Arbeitsmarktservice (AMS) vorgemerkt und somit auf Jobsuche in Österreich. Auffällig dabei: Der hohe Anteil an Personen mit akademischer Ausbildung, der bei knapp einem Drittel (31 Prozent) liegt. 34 Prozent haben einen Pflichtschulabschluss, 12 Prozent eine höhere Ausbildung, 6 Prozent können einen Lehrabschluss vorweisen und 3 Prozent haben mittlere Ausbildung. Die restlichen 15 Prozent konnten mangels ausreichender Informationen keinem Bildungsniveau abschließend zugeordnet werden.

Suchfunktion für ukrainische Geflüchtete

Zudem stellte das AMS eine Suchfunktion vor, die die Jobsuche für geflüchtete Personen erleichtern soll. Unter ams.at/ukraine können geflüchtete Arbeitssuchende ihre Berufswahl eingeben und suchen, wo der Bedarf in Österreich hoch ist.

Auf einer interaktiven Österreichkarte werden die Orte grün angezeigt, bei denen es viele offene Stellen pro Jobsuche gibt. Die Informationen werden auf Russisch, Ukrainisch, Deutsch und Englisch zur Verfügung gestellt. In Zukunft soll es die überregionale Vermittlung laut Kopf nicht nur für Geflüchtete aus der Ukraine, sondern auch für Personen aus anderen Ländern geben.

Dennoch gebe es etwa 20.000 Personen arbeitsfähigen Alters, die aus der Ukraine geflüchtet sind und beim AMS keine Beschäftigungsbewilligung beantragt haben, so Kopf. Das liegt laut dem AMS-Vorstand daran, dass vor allem Mütter nach Kinderbetreuungseinrichtungen suchen, andere arbeiten per Teleworking weiterhin für ukrainische Unternehmen, wiederum andere Geflüchtete hoffen darauf, bald wieder in ihr Heimatland zurückkehren zu können. Zudem sei die Sprachbarriere für viele ein Hindernis. (APA, wisa, 28.6.2022)