Eineinhalb Millionen Tonnen Treibhausgase hat die Textilindustrie allein 2019 ausgestoßen.

Screenshot: tvthek.orf.at

Klimakrise ist immer. Und überall. Deswegen ist es notwendig, dass die Klimakatastrophe, die unseren Planeten und uns alle immer mehr bedroht, auch in allen Lebensbereichen thematisiert wird. Das ist gar nicht nicht schwer. So fand sich auch in der Sendung Kulturmontag am Montagabend auf ORF 2 neben genuin kulturellen Themen wie Bachmannpreis und Burgtheaterchef ein Beitrag über immer billiger werdende Wegwerfkleidung, die weltweit tatsächlich der Klimakiller Nummer eins ist. Wie passt das in eine Kultursendung? Ganz einfach, eine App-Entwicklerin und eine Mode-Bloggerin wollen die Welt aus ihren Büros heraus besser machen und setzten sich für nachhaltige Mode ein.

Dazu muss man wissen: Eineinhalb Millionen Tonnen Treibhausgase hat die Textilindustrie allein 2019 ausgestoßen, und die Herstellung von Gewand ist nur mit immenser Wasserverschwendung möglich – 20 Prozent der globalen Wasserverschmutzung gehen auf ihr Konto. So gesehen ist es fast unmöglich geworden, im moralischen Sinne "sauberes" Gewand anzuziehen. Und auch im Wortsinn, denn die im Netz angebotene Ware, die unfair produziert wurde, wird teils schon weggeworfen, bevor sie überhaupt in die Waschmaschine wandert.

Anna Greil, Gründerin von Uptraded, und Modebloggerin Alexandra Russ raten nicht zur Abkehr von Mode, sondern dazu, Kleidung länger im Kreislauf zu halten, etwa durch Kleidertausch-Apps. Momentan gibt es so viel Kleidung, dass sechs Generationen sich damit anziehen könnten. Vielleicht sieht man ja bei den nächsten Salzburger Festspielen ein paar schöne Vintagestücke. Da schließt sich auch der Kreis zur Kultur wieder. (Colette M. Schmidt, 28.6.2022)