Doha/Teheran – Der iranische Vize-Außenminister ist für die Fortsetzung der Atomgespräche in der katarischen Hauptstadt Doha eingetroffen. Ein von der iranischen Regierung am Dienstag veröffentlichtes Foto zeigte Ali Bagheri Kani, der für Teheran die Atomgespräche leitet, mit dem iranischen Botschafter für Katar, Hamidreza Dehghani. Nach monatelanger Pause sollen die Verhandlungen mit den USA unter Vermittlung der Europäischen Union fortgesetzt werden.

Ali Bagheri Kani bei einem Treffen mit dem EU-Chefkoordinator Enrique Mora
Foto: APA/AFP/IRNA

Die diplomatischen Bemühungen zur Wiederbelebung des Joint Comprehensive Plan of Action von 2015 haben das Ziel, das iranische Atomprogramm einzuschränken, so dass kein hoch-angereichertes Uran zur Herstellung Kernwaffen hergestellt werden kann. Im Gegenzug sollen Sanktionen fallen. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte das Abkommen 2018 einseitig aufgekündigt und neue, scharfe Sanktionen verhängt. Danach sah sich auch Teheran nicht mehr an den Deal gebunden und intensivierte sein Nuklearprogramm.

Auch US-Chefverhandler Robert Malley traf in dem Golf-Emirat ein und kam mit dem katarischen Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani zusammen, wie die dortige US-Botschaft über Twitter mitteilte.

Noch keine direkten Treffen

Direkte Treffen zwischen den USA und dem Iran soll es nach offiziellen Angaben jedoch zunächst nicht geben. Die Nachrichten übermittelt demnach EU-Chefverhandler Enrique Mora. Im Gegensatz zu den bisherigen Treffen in Wien, werden die anderen fünf Vertragspartner – China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland – in Doha nicht teilnehmen. Teheran betont immer wieder, Nukleartechnologie nur für friedliche Zwecke zu nutzen. (APA, 28.6.2022)